Die Hoffnung war groß im Lager von Sturm Graz, an Serienmeister Salzburg vorbeizuziehen und die Tabelle der Meistergruppe anzuführen. Ein Sieg im direkten Duell hätte die Grazer zur Nummer 1 aufsteigen lassen. Doch es kam dann so wie immer in den letzten Jahren, wenn Sturm Graz vom großen Coup geträumt hat: Die Steirer fanden in Salzburg ihren Meister.
Mit dem 1:0-Auswärtssieg wehrten die Salzburger nicht nur den Angriff des Herausforderers ab, sie bauten vor allem die Tabellenführung auf fünf Punkte aus.
Im Grunddurchgang hatte das Kräftemessen zwischen Salzburg und Sturm jeweils unentschieden geendet (1:1, 2:2), auch am Sonntag begegneten sich die beiden besten Teams des Landes lange auf Augenhöhe. Wobei die besseren Chancen die Gäste hatten, vor allem in Person von Fernando.
Der Brasilianer hätte die Salzburger schon vor der Pause in Führung bringen können, wenn nicht müssen: Erst verfehlte er freistehend aus elf Metern das Tor (39.), wenig später brachte er den Ball ebenfalls nicht im Tor unter, nachdem er allein Richtung Sturm-Gehäuse unterwegs war.
Mads Bidstrup hatte nach dem Seitenwechsel sein Visier deutlich besser eingestellt. Nach einem weiten Einwurf war der Däne zur Stelle und traf mit links zur verdienten Führung ins Eck – 0:1 (48.).
Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Jusuf Gazibegovic zog von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss landete allerdings an der Stange (55.).
Die Salzburger blieben aber die gefährlichere Mannschaft und agierten auch defensiv äußerst clever und abgebrüht. Sturm Graz fehlten die Mittel, um den stabilen Defensivverbund des Serienmeisters ins Wackeln zu bringen.
In der 80.Minute sah alles nach der Vorentscheidung aus, als Strahinja Pavlovic nach einem Freistoß den Ball per Kopf ins Tor bugsierte. Der Treffer wurde aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Der VAR konnte die Szene nicht auflösen, Pavlovic stand laut Fernsehbildern aber wohl nicht im Abseits.
Drei Ausschlüsse
Sturm Graz hatte den Salzburgern im Finish nichts mehr entgegenzusetzen und griff mit untauglichen Mitteln an. In der Nachspielzeit wurde es dann noch turbulent. Nach einem Infight, der an einen Ringkampf erinnerte, flogen die Grazer Jon Gorenc-Stankovic, Dimitri Lavalee und Salzburg-Mittelfeldmann Lucas Gourna-Douath vom Platz.
Die Salzburger hatten keine Probleme, die Führung über die Zeit zu bringen und den Auswärtssieg zu fixieren. Damit ist das Team von Gerhard Struber in der Liga seit 27 Auswärtsspielen ungeschlagen.
Die Salzburger setzen auch eine andere beeindruckende Serie fort: Seit der Liga-Reform hat der Serienmeister in der Meistergruppe noch immer die Tabelle angeführt.
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