Mehrere Menschen verletzt: Angreifer sticht wie von Sinnen zu: Das Protokoll des Messerangriffs von Mannheim
Videos, die auf „X“ und YouTube kursieren, zeigen den brutalen Messerangriff, der sich am Freitagmittag am Mannheimer Marktplatz ereignete. Zu sehen ist ein Mann, der hemmungslos auf Umstehende einsticht.
Insgesamt sieben Menschen wurden am Freitag bei einer Messer-Attacke in Mannheim verletzt. Ein Mann hat gegen halb zwölf Uhr mittags auf Umstehende eingestochen, auch auf einen Polizisten.
Die Situation war so brenzlig, dass es „gegen den Angreifer zu einem Schusswaffengebrauch kam“, wie die Polizei Mannheim in einer Pressemitteilung schreibt. Weiter heißt es darin: „Der Angreifer wurde dadurch ebenfalls verletzt.“
Die meisten Videos sind nur knapp 30 bis 60 Sekunden lang
Vieles zu dem Vorfall ist noch unklar. Etwa, wie schwer die Verletzungen des Tatverdächtigen sowie die der Opfer wiegen. Oder, ob der Angreifer polizeibekannt war. Auf „X“ (ehemals Twitter) und YouTube kursieren allerdings Videos, die die Messer-Attacke auf unter anderem Islam-Kritiker Michael Stürzenberger zeigen.
FOCUS online hat sich wegen der massiven Gewalt, die darin zu sehen ist, dagegen entschieden, die Clips in voller Länge zu veröffentlichen. Stattdessen soll schriftlich umrissen werden, was die Videos zeigen.
Das Protokoll:
Die meisten Clips sind 30 bis 60 Sekunden lang und beginnen mit dem Blick auf einen weißen Lieferwagen. Die Kamera schwenkt nach vorne, wo mehrere Personen zu sehen sind. Auf dem Boden liegen Plakate, auf einem ist das Wort „islamistisch“ zu lesen.
Aus einem Bericht des „SWR“ geht hervor, dass sich der Angriff rund um einen Infostand von „Pax Europa“ abgespielt haben soll. Dabei handelt es sich um einen rechtsgerichteten Verein mit Sitz in Krefeld, der als islamkritisch gilt.
Mann stürmt plötzlich auf anderen Mann zu
In einem längeren YouTube-Video ist zu erkennen, dass der Angreifer vor der Tat bereits am Mannheimer Marktplatz herumlungerte.
Dann – diese Stelle ist auf den meisten auf „X“ verbreiteten Aufnahmen zu sehen – gibt es ein unübersichtliches Handgemenge, Rufe sind zu hören. Ein Mann in dunkler Jacke und grünem Shirt, umringt von drei anderen Männern mit blauen Oberteilen, hockt auf dem Boden und schlägt um sich. Er will offensichtlich aufstehen.
Am Anfang ist nicht zu erkennen, was er in der Hand hält. Zwei der Männer mit den blauen Oberteilen versuchen, ihn festzuhalten. Plötzlich reißt er sich los und stürmt auf den dritten zu. Jetzt ist zu sehen, dass der Mann ein Messer in der Hand hat. Er trägt einen Vollbart und eine Brille.
Der Mann streckt das Messer in die Luft und lässt es immer wieder auf sein Opfer niedersausen. Augenscheinlich zielt er aufs Gesicht. Als die Kamera wegschwenkt, ist die blutende Beinwunde einer Person zu sehen.
Das Geschehen wird begleitet von stetigem Geschrei. Was genau gerufen wird, ist schwer zu verstehen. Nur der Satz: „Messer weg!“, ist immer wieder deutlich zu hören.
Stetiges Geschrei im Clip zu hören
Als der Angreifer am Boden liegt, stürzen sich zwei Männer auf ihn. Es sieht aus, als würden sie ihn entwaffnen wollen. Dann wird die Situation unübersichtlich, das Bild wackelt. Weitere Personen scheinen sich einzumischen, es sind hauptsächlich Schuhe zu sehen.
Im Anschluss scheint es so, dass einer der jungen Polizisten offenbar Täter und Opfer verwechselt. Er greift einen der Männer an, die den Messerstecher zuvor zu Boden gebracht haben. Dem Messerstecher gelingt es schließlich, sich aufzurappeln.
Er rennt auf einen Polizisten zu. Dieser hat sich gerade auf einen Mann mit blauer Jacke gestürzt, möglicherweise in der Annahme, der Mann könnte etwas mit dem Angriff zu tun haben.
Der Messerangreifer sticht dem Polizisten in den Nacken. Beide fallen zur Seite. Zu sehen ist auch, wie ein Beamter auf den Messerstecher schießt.
Jemand ruft: „Messer weg! Ich will die Hände sehen!“ Die Person in blauer Jacke, die jetzt ebenfalls am Boden liegt, wirft das Messer zur Seite. Mehrere Polizeibeamte mit Dienstwaffen in den Händen sind zu erkennen. Dann enden die meisten Aufnahmen. Das längere YouTube-Video dokumentiert auch die Momente nach der Attacke. Die Versorgung der Verletzten. Die Reaktion der Anwesenden.
„Das Personal reicht beileibe nicht aus, um jede Veranstaltung zu schützen“
Gundram Lottmann, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Baden-Württemberg, reagierte nach dem Attentat in Mannheim entsetzt. Immer wieder habe die Polizei entsprechende Terror-Szenarien in den vergangenen Jahren durchgespielt.
Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe auf Politiker während ihrer Kundgebungen. „Aber das Personal reicht beileibe nicht aus, um jede Veranstaltung zu schützen“.
Gerade Mannheim sei auf Grund seiner hohen Migrationsdichte ein Brennpunkt. Gleich mehrfach habe die Polizei von der Schusswaffe Gebrauch machen müssen. „Aber dann kommen immer wieder bestimmte linke Gruppen, die über übertriebene Polizeigewalt herziehen.“
Dabei sei unlängst ein Kollege vom Landgericht freigesprochen worden, im zweiten Fall habe die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt. Dennoch wollten die linken Aktivisten die Entscheidungen nicht akzeptieren. „Zum Glück gibt es bei der Attacke heute ein Video, dass klar zeigt, das Schusswaffengebrauch zu Recht erfolgte, um den Messer-Stecher zu stoppen.“
sca/as
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