Ukraine-Krieg – Stimmen und Entwicklungen – Lawrow kritisiert Lieferung von F-16-Kampfjets an Ukraine

Lawrow kritisiert Lieferung von F-16-Kampfjets an Ukraine

16.46 Uhr: Mit Blick auf die westliche Unterstützung für die Ukraine hat Russland seine Kritik an den geplanten Lieferungen von F-16-Kampfjets bekräftigt. Flugzeuge vom Typ F-16 seien auch aus dem Nato-Konzept der sogenannten nuklearen Teilhabe bekannt, wo sie als Transportmittel vorgesehen seien, sagte Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview, das die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Donnerstag veröffentlichte. „Deshalb können wir nicht anders, als die Lieferung dieser Systeme an das Kiewer Regime als eine bewusste Signalhandlung der Nato im nuklearen Bereich zu betrachten.“

Russlands Propaganda hat die F-16-Lieferungen an die Ukraine bereits mehrfach als potenzielle Nuklearbedrohung dargestellt. Es steht allerdings überhaupt nicht zur Debatte, dass die Ukraine die Flugzeuge mit Atomwaffen bestücken könnte.

Stattdessen braucht Kiew die Maschinen laut eigener Aussage dringend, um die derzeit sehr schwierige Lage an der Front wieder drehen zu können. Ukrainische Piloten haben die Schulung für diesen Flugzeugtyp absolviert. Die ersten F-16, die Länder wie die Niederlande und Dänemark versprochen haben, werden nach inoffiziellen Angaben in wenigen Wochen in der Ukraine erwartet.

Russlands Außenminister Lawrow nutzte das Interview derweil auch, um die Rolle des eigenen Verbündeten China zu loben. Sollte es irgendwann einmal eine Friedenskonferenz geben, an der sowohl Russland als auch die Ukraine teilnähmen, dann wäre das auch ein Ergebnis chinesischer Bemühungen „für eine Lösung der Ukraine-Krise“, meinte Lawrow.

Hintergrund der Äußerungen ist ein Ukraine-Friedensgipfel, der in gut zwei Wochen in der Schweiz beginnen soll und der in Moskau derzeit großen Unmut verursacht. Zu dem Treffen, bei dem in einem ersten Schritt Friedensperspektiven ausgearbeitet werden sollen, ist Russland nicht eingeladen. Moskau lehnt aber auch den dort diskutierten Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als unrealistisch ab. Die Ukraine hofft, neben Unterstützerländern auch neutrale oder gar mit Russland befreundete Staaten von ihrer Position zu überzeugen. Vor allem China wird umworben.

Ukraine schießt zwei „Putin-Boote“ ab

Donnerstag, 30. Mai, 10.34 Uhr: Spezialkräfte des ukrainischen Militärnachrichtendienstes sollen am Donnerstagmorgen zwei russische Boote der KC-701 Tuna-Klasse getroffen haben. Das berichteten Geheimdienstquellen der „Kyiv Post“. Demnach soll die Ukraine unbemannte Oberflächenfahrzeuge oder Marinedrohnen eingesetzt haben.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium waren die Boote unbemannt und in Richtung der Halbinsel Krim unterwegs. Sie seien „durch reguläre Feuerkraft im Schwarzen Meer zerstört“ worden, teilte das Ministerium weiter mit.

Die Boote werden von russischen Sicherheitskräften für Operationen eingesetzt. Sie können je nach Modfikation für Reise-, Patrouillen- und Freizeitzwecke genutzt werden. Putins Oligarchen setzen sie auch zum Fischen ein, weshalb sie auch als „Putin-Boote“ bezeichnet werden.

Schweden sichert Ukraine bisher größtes Militärhilfspaket zu

14.11 Uhr: Schweden hat der Ukraine ihr bisher größtes Militärhilfspaket von 13,3 Milliarden schwedischen Kronen (rund 1,16 Milliarden Euro) zugesagt. Damit soll insbesondere die gesamte Luftverteidigung der Ukraine gestärkt werden, wie die schwedische Regierung am Mittwoch mitteilte. Das Paket umfasst unter anderem Flugzeuge und gepanzerte Mannschaftstransporter.

„Die Ukraine braucht dringend eine Stärkung ihrer Luftverteidigung“, sagte der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson bei einer Pressekonferenz. Das Paket ist das 16. aus Schweden und etwa doppelt so groß wie das Letzte. Im Rahmen des Pakets wird Schweden zwei Radaraufklärungs- und Führungsflugzeuge des Typs ASC 890 zur Verfügung stellen. Laut Verteidigungsminister Jonson haben diese derzeit „die größte Auswirkung auf die ukrainische Luftverteidigung“, da sie die zugesagten Spenden von US-Kampfjets vom Typ F-16 ergänzen und verstärken werden. Die Flugzeuge sollen schrittweise eingeführt werden, sobald die Ukraine ebenfalls F-16-Kampfflugzeuge erhält.

Zudem soll unter anderem der gesamte schwedische Bestand an gepanzerten Mannschaftstransportern 302 (APC 302) zur Verfügung gestellt werden, um den Aufbau neuer ukrainischer Armeebrigaden zu unterstützen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 hat Schweden nach Angaben der Regierung 43,5 Mrd. schwedische Kronen (etwa 3,78 Mrd. Euro) an Militärhilfe bereitgestellt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich auf X bei Schweden und erklärte, die Unterstützung sei entscheidend für die Verteidigung und Widerstandsfähigkeit der Ukraine. „Es ist auch wichtig, dass die schwedische Hilfe nicht nur ukrainische Leben rettet, sondern auch dazu beiträgt, langfristig Frieden und Sicherheit in Europa zu gewährleisten“, schrieb er. „Gemeinsam werden wir unsere gemeinsamen Werte verteidigen und sicherstellen, dass der Angreifer zur Rechenschaft gezogen wird.“

Finanzierung der Ukraine-Offensive: Russland plant Steuererhöhungen

Mittwoch, 29. Mai, 05.40 Uhr: Inmitten von Bemühungen um zusätzliche Einnahmen zur Finanzierung der Offensive in der Ukraine plant Russland, die Steuern für Spitzenverdiener und Unternehmen zu erhöhen. Die Pläne des Finanzministeriums vom Dienstag sehen vor, die Körperschaftsteuer von 20 auf 25 Prozent anzuheben und die Steuersätze für Spitzenverdiener zu erhöhen.

Die Erhöhungen würden umgerechnet rund 27 Milliarden Euro pro Jahr einbringen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Berechnungen des Finanzministeriums. Finanzminister Anton Siluanow erklärte, die Änderungen zielten auf ein „gerechtes und ausgewogenes Steuersystem“ ab.

Für Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, sind nach Angaben des Finanzministeriums Ausnahmen vorgesehen. Die Änderungen könnten in diesem Jahr vom Parlament verabschiedet werden und im kommenden Jahr in Kraft treten.

Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 haben die Staatsausgaben die Einnahmen deutlich überschritten. Russland verzeichnete 2022 und 2023 ein Haushaltsdefizit von umgerechnet etwa 68 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr wird ein Defizit von umgerechnet rund 17 Milliarden Euro erwartet, was in etwa 0,9 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts entspricht.

Ukraine setzte deutsches „Patriot“-System ein – und bekam sofort wütenden Anruf aus Berlin

19.20 Uhr: Deutschland und die USA verlangen von der Ukraine, ihre Waffen nicht gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen.  Nach „Bild“-Informationen habe sich die Ukraine jedoch mindestens einmal nicht an diese Vereinbarung gehalten. So sei ein deutsches „Patriot“-System gegen angreifende russische Flugzeuge eingesetzt worden.

Daraufhin habe es „wütende Anrufe“ aus Berlin und Washington gegeben. Dabei sei die Drohung ausgesprochen worden, im Wiederholungsfall keine Flugabwehrraketen mehr an die Ukraine zu liefern. Nach Angaben des proukrainischen Militärblogs Tendar ereignete sich der Vorfall am 13. Mai 2023. Die Ukraine habe innerhalb weniger Minuten zwei Hubschrauber vom Typ Mi-8, einen Jagdbomber vom Typ Su-34 und einen Kampfjet vom Typ Su-35 über dem russischen Gebiet Brjansk abgeschossen.

 

Mehrere Staatschefs hatten in den vergangenen Tagen erklärt, ihre Waffen könnten ab sofort gegen russische Ziele eingesetzt werden. Am Dienstag erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron, die Ukraine müsse in der Lage sein, Stützpunkte in Russland zu „neutralisieren“.

Putin droht: Einsatz westlicher Waffen gegen Russland hätte „ernste Konsequenzen“

16.41 Uhr: Wladimir Putin hat die Nato-Staaten davor gewarnt, der Ukraine zu erlauben, mit den westlichen Waffen Ziele in Russland anzugreifen. „Diese ständige Eskalation kann zu ernsten Konsequenzen führen“, warnte der russische Präsident in Usbekistan. „In Europa, besonders in den kleinen Staaten, sollten sie sich bewusst machen, womit sie da spielen.“

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