Le Pens Partei mit etwa 34 Prozent deutlich vorn – Macron-Lager nur auf Platz drei

Nach Prognosen von Sonntagabend könnte der Rassemblement National nach der zweiten Runde auf eine relative oder absolute Mehrheit kommen. Das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron liegt abgeschlagen bei etwa 21 Prozent.

Auf das Linksbündnis Nouveau Front Populaire verfallen etwa 29 Prozent. Macrons Mitte-Lager liegt somit auf Platz drei, wie die Sender TF1 und France 2 am Sonntag nach Schließung der Wahllokale berichteten. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.

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Der RN erhebt für sich den Anspruch, die neue Regierung zu bilden. Allerdings will er das nur mit der absoluten Mehrheit der Sitze tun. Ob dies gelingt, ist offen.

Macron fordert „breites Bündnis“ in zweiter Wahlrunde

Emmanuel Macron rief die Wähler nach Schließung der Wahllokale auf, in der zweiten, entscheidenden Wahlrunde einen Sieg des rechten Lagers zu verhindern. „Angesichts des Rassemblement National ist es nötig, ein breites, demokratisches und republikanisches Bündnis für die zweite Wahlrunde zu bilden“, erklärte Macron nach Angaben des Elysées am Sonntag.

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Parlamentswahlen

Dieser Wahlgang wird entscheidend, da direkte Mandate jetzt nur mit absoluter Mehrheit in den Wahlkreisen gewonnen werden konnten. Dies sind normalerweise nur ein Bruchteil der insgesamt 577 zu vergebenen Sitze. In der zweiten Runde reicht dann eine einfache Mehrheit.

Präsident Macron

Präsident Macron
Quelle: picture alliance/dpa/MAXPPP/Johan Ben Azzouz

Die Wahlbeteiligung war mit mehr als 60 Prozent so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die hohe Wahlbeteiligung in der ersten Runde zeuge von der „Bedeutung dieser Wahl für alle unsere Landsleute und von dem Willen, die politische Situation zu klären“, betonte der Präsident. „Ihre demokratische Wahl verpflichtet uns“, fügte er hinzu.

Die frühere RN-Chefin Marine Le Pen begrüßte derweil den Ausgang der ersten Runde. Der Block von Präsident Macron sei „praktisch ausgelöscht“, sagte Le Pen am Sonntagabend in einer ersten Reaktion.

Le Pen und Bardella wollen „absolute Mehrheit“

Die Franzosen hätten „ihren Willen gezeigt, die Seite von sieben Jahren verachtender und zersetzender Macht“ Macrons umzuschlagen, sagte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde. Sie rief die Franzosen außerdem dazu auf, dem RN im zweiten Wahlgang „die absolute Mehrheit“ für ihre Partei zu geben.

„Wenn die Wähler uns am kommenden Sonntag zu einer absoluten Mehrheit verhelfen, um das Land wieder aufzubauen, will ich der Premierminister aller Franzosen sein“, sagte Jordan Bardella, der Chef des RN. „Indem sie die Kandidaten des RN und seiner Verbündeten an die Spitze gebracht haben, haben die Franzosen eine beispiellose Hoffnung im Land geweckt. Ich rufe sie zu einer letzten Anstrengung auf“, sagte der 28-Jährige.

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