Bundestag statt Labor? Der Virologe Hendrik Streeck tritt bei der Bundestagswahl für die CDU an. Während der Corona-Pandemie wurde er bekannt und oft für seine Haltung kritisiert. Nun wirbt er für einen „Politikwandel aus der Mitte“.
Der Virologe Hendrik Streeck will für die CDU in den Bundestag. Die Bonner CDU nominierte ihn als Direktkandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Der Vorsitzende des CDU-Bezirksverbands Mittelrhein und Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski, gratulierte Streeck bei X und schrieb, er freue sich auf den gemeinsamen Wahlkampf.
Streeck will Populismus bekämpfen
Streeck bedankte sich nach der Abstimmung, die er gegen den CDU-Kreisvorsitzenden Christoph Jansen gewonnen hatte, für den „überwältigenden Rückenwind“ seiner Partei. „Ich kandidiere, weil wir einen positiven Aufbruch, einen authentischen Politikwandel aus der Mitte brauchen“, schrieb er auf X.
Die Wahl 2025 nannte er eine „Richtungswahl“. Es gehe darum, die Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden, den Populismus zu bekämpfen und das Vertrauen in demokratische Institutionen wiederherzustellen.
Bekannt durch Auftritte während der Pandemie
Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Bonn. Während der Corona-Pandemie wurde er bundesweit bekannt. Damals war der 47-Jährige auch in den Expertenrat der Bundesregierung berufen worden. Streeck erklärte damals unter anderem, dass man das Virus nicht bagatellisieren dürfe – überdramatisieren solle man es aber auch nicht. Der Virologe hatte für mehr Eigenverantwortung geworben und gefordert, statt Verboten mit Geboten zu arbeiten.
In die CDU war der Mediziner nach eigenen Angaben schon vor der Pandemie eingetreten. Im November 2023 wurden seine Ambitionen auf eine Kandidatur für den Bundestag bekannt. Streecks Wahlkreis gewann bei der vergangenen Bundestagswahl eine Kandidatin der Grünen.
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