Hört man sich in der ÖVP um, dann meinen langjährige Funktionäre, dass man im Schnitt mit dem Verlust von einem Gemeinderatsmandat pro Gemeinde rechnet. Das wären etwa 600 Gemeinderäte, die die Volkspartei verlieren könnte. Ob es tatsächlich so kommt, bleibt abzuwarten, schließlich handelt es sich um eine Persönlichkeitswahl.
Um für guten Wind vor dem Urnengang zu sorgen, hat die Landespartei jetzt die Aktion „Mach mit“ gestartet, die dieser Tage von ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner präsentiert wurde. Über eine interaktive Plattform werden Bürger eingeladen, sich aktiv in die Gestaltung ihrer Gemeinde einzubringen.
„Wir stehen vor herausfordernden Zeiten. Da braucht es Menschen, die sich gestaltend für ihre Kommune einsetzen wollen. In unserer Umfrage haben wir bewusst die Frage gestellt, für welche Bereiche sich unsere Bürgerinnen und Bürger engagieren möchten. 51 Prozent derer, die sich zusätzlich noch einsetzen möchten, sehen dabei Projekte als besonders interessant an – 46 Prozent können sich auch ein Engagement im Gemeinderat vorstellen“, sagte Gemeindebundpräsident Johannes Pressl.
Dass man in seiner Gemeinde etwas bewegen kann, wenn man nur will, betonte auch ÖVP-Bürgermeisterin Irmgard Schibich aus Neustift-Innermanzing im Bezirk St. Pölten. „Das beste Beispiel dafür ist der Verein E-Mobilität im Laabental. Die Idee und die Umsetzung sind dabei aus der Bevölkerung entstanden, um ehrenamtlich Bürger mit dem Fahrtendienst abzuholen und bei Bedarf auch wieder zurückzubringen“, erzählt sie.
Die ÖVP-Kampagne wird übrigens nicht überall ausgerollt. In einigen Bezirksstädten, wie etwa in Wiener Neustadt, sollen andere Aktionen gestartet werden.
Geht es also um den Urnengang am 26. Jänner, dann werden auch viele Blicke auf die FPÖ gerichtet sein. Die Freiheitlichen stellen derzeit noch keinen Bürgermeister in Niederösterreich, Landesparteichef Udo Landbauer will das ändern. Wie das gehen soll, erklärten am Donnerstag Landesparteisekretär Alexander Murlasits und FPÖ-Manager Andreas Arthur Spanring
„Wir wollen die Macht weg vom Bürgermeister hin zur Bevölkerung bringen. Wir sind die ersten, direkten Beschützer der Landsleute“, sagte Murlasits.
Themenstammtische
Geplant sind unter anderem zwölf Themenstammtische, dabei sollen zwölf Mandatare Themen wie Sicherheit, die Gefahr eines Blackouts und den Bereich Mobilität den Menschen näherbringen.
Unterdessen wird die politische Landkarte schon unter die Lupe genommen, wo die Blauen tatsächlich einen Machtwechsel schaffen könnten. Chance rechnet man sich zum Beispiel in Gerasdorf bei Wien aus, wo FPÖ-Vizebürgermeister Dietmar Ruf wieder antreten wird. Bei den Nationalratswahlen schafften die Freiheitlichen hier ein Plus von elf Prozent – von Platz drei auf Platz eins.
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