„Nicht in Ehrfurcht erstarren“. So lautete die Vorgabe von Trainerin Liese Brancao vor dem zweiten Duell des SKN St. Pölten mit dem FC Barcelona. Das erste Messen hatte man 0:7 verloren.
Am Ende wurde es ein 1:4 im Viola Park mit einem Highlight aus St. Pöltner Sicht: Valentina Mädl darf ab sofort erzählen, Barcelona ein Tor geschossen zu haben.
An diesem vierten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase am kalten Donnerstagabend war der erste Respekt der Niederösterreicherinnen nach rund zehn Minuten verflogen. Die St. Pöltener Fünferkette hielt den Angriffen der Katalaninnen noch stand.
Das eine oder andere Mal kam SKN-Angreiferin Valentina Mädl in die Nähe des Barca-Tors von Cata Coll. Postwendend nach einem direkten Freistoß von SKN-Kapitänin Maria Mikolajova nutzten die Gäste die frei gewordenen Räume. Francisca Nazareth erzielte den Führungstreffer (20.) nach einem Fehler von Kamila Dubcova im eigenen Strafraum.
Die Fans des FC Barcelona im Stadion tauten auf und wurden lauter, die St. Pöltnerinnen wollten sich durch den bitteren Gegentreffer nicht entmutigen lassen. Mehr als 8.832 waren bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in den Viola Park in Favoriten gereist. Rekord im österreichischen Klubfußball der Frauen. Mehr also, als die NV Arena in St. Pölten gefasst hätte, die man wegen Schimmels nach dem Hochwasser nicht nutzen konnte. Auch viele Fans der Fußballerinnen aus Barcelona wollten sich nicht entgehen lassen, dass zwei Weltfußballerinnen nach Wien gekommen waren. Alexia Putellas spielte von Beginn an, Aitana Bonmati kam in der Pause.
Die Dominanz der Katalaninnen schlug sich in einem Ballbesitz von 79 Prozent in Hälfte eins nieder. Immer wieder kamen sie zu Chancen, Goalgetterin Nazareth, die im Strafraum zu viel Platz hatte, traf zum zweiten Mal. Wenig später legte Kollegin Vicky Lopez Nummer drei nach.
Immer wieder kamen die St. Pöltnerinnen zwischendurch zu Kontern und auch zu Abschlüssen, doch sie blieben noch zu ungefährlich. Als Putellas nach einer knappen Stunde ihre gute Leistung mit einem wunderschön herausgespielten Treffer krönte, wurde es so richtig laut.
Riesenjubel für Valentina Mädl
Doch nur wenige Augenblicke später jubelte St. Pölten. Nach einem Freistoß von Mikolajova traf Mädl aus kurzer Distanz ins Tor der Titelverteidigerinnen. Der kollektive Jubel der Niederösterreicherinnen war herzerwärmend.
Sarah Mattner hätte es ihr fast gleichtun können, als sie eine Riesenchance nur knapp neben das Tor setzte (75.).
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