Akkuschrauber-Test: Was taugen die Werkzeuge von Bosch, Makita, Einhell, Ryobi, Worx und Xiaomi?

Der kleine Schrauber von Worx möchte mir möglichst viel Arbeit abnehmen. Er hat einen Fronthalter für Schrauben sowie einen integrierten Bitwechsler. Beides kann die Arbeit beschleunigen, machte im Test aber nicht nur Freude.

Der Schraubenhalter hält über einen Feder-Spreizmechanismus eine Schraube direkt vor dem Bit fest. Setzt man die Schraube an die gewünschte Stelle an das Material, schiebt man den gesamten Mechanismus zusammen, und der Halter lässt die Schraube los, sobald sie eingedrungen ist.

In der Praxis erfordert das Einsetzen der Schraube in den Halter viel Fingerspitzengefühl. Da halte ich sie lieber selbst fest. Nur in sehr engen Bereichen erscheint mir der Halter sinnvoll. Immerhin: Ich kann ihn ausklinken und zur Seite legen.

Innen im WX255 gib es eine Trommel wie in einem Revolver: Sie enthält sechs unterschiedliche Bits. Oben auf dem Schrauber kann ich einen Schlitten zurückziehen und dann die Trommel zum gewünschten Bit drehen. Beim Schließen des Schlittens wird das Bit in die Arbeitsposition geschoben, und ich kann loslegen.

Das ist eine echte Arbeitserleichterung. Jedenfalls so lange, bis ich ein Bit benötige, das nicht in der Trommel steckt. Ich kann zwar alle sechs Bits beliebig gegen andere Bits mit 25 Millimeter Länge (das ist der Standard) tauschen, aber das ist dann umständlicher als bei der Konkurrenz. Will ich ein Bit nutzen, das wegen seiner Länge nicht in die Trommel passt (etwa eine Bohrspitze), kann ich die Trommel entfernen und das Bit von vorn einschieben.

Der 535 Gramm schwere Schrauber liegt gut in der Hand. Er ist nicht so gut verarbeitet wie die Modelle von Bosch und Makita. Er hat den üblichen Griffschalter ohne Leistungsregulierung, über dem Griff die Links-rechts-Umschaltung und vorn eine schwache LED-Leuchte, die nur zusammen mit dem Motor aktiv wird. Bei der Leistung liegt der WX255 im Mittelfeld: Er treibt die 6 × 50 Millimeter-Schraube zwar ins Holz, aber nicht bis zum Anschlag. Beim Bohren in Holz erledigt er die Sechs-Millimeter-Bohrungen, aber das Bohrbit bleibt danach im Material stecken und ich muss es von Hand herausdrehen.

Der Akku fasst 5,4 Wattstunden und ist fest im Griff verbaut. Geladen wird er über Micro-USB. Ein Netzteil wird mitgeliefert.

Das gefällt am WX255 von Worx: Der Revolvermechanismus funktioniert gut, ich muss die Bits nie suchen und kann schnell umschalten.

Das weniger: Der Schraubenhalter ist gut gedacht, hilft aber nur selten. Die Verarbeitung ist nicht besonders hochwertig.

Für wen sich der WX255 eignet: Hobbyhandwerker, die einfach nur unkompliziert schrauben und nie nach Bits suchen wollen.

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