Tote und Verletzte bei Anschlag in Damaskus

Demnach konnten sie verhindern, dass die Attentäter mit ihren Autos Ziele in belebten Stadtvierteln erreichten. Der Polizeichef von Damaskus, Mohammed Kheir Ismail, sagte, die Fahrzeuge seien auf einer Schnellstraße entdeckt und dann verfolgt worden. Es sei den Tätern nicht gelungen, viele Menschen zu töten und zu verletzen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Im März waren bei Selbstmordanschlägen in Damaskus Dutzende Menschen getötet worden. Die Extremistengruppen Islamischer Staat (IS) und Tahrir al-Sham hatten die Taten für sich reklamiert.

Am Samstag hatten Rebellen der Armee von Präsident Bashar al-Assad vorgeworfen, Giftgas eingesetzt zu haben. Regierungstruppen seien östlich von Damaskus bei Kämpfen mit Chlorgas vorgegangen, erklärte die Gruppe Failaq al-Rahman. Das syrische Militär wies den Vorwurf nach Berichten staatlicher Medien zurück. Die Regierungstruppen hätten in der Vergangenheit keine chemischen Waffen eingesetzt und würden dies auch nicht tun.

Vor wenigen Tagen hatten die USA gedroht, Assad werde bei einem weiteren Chemiewaffen-Einsatz „einen hohen Preis zahlen“. Präsidialamtssprecher Sean Spicer sagte, man habe Hinweise darauf, dass es zu einen C-Waffen-Einsatz kommen könne, dessen Folge ein Massenmord an Zivilisten wäre. Daraufhin waren entsprechende Vorwürfe der Rebellen erwartet worden, um den USA den Anlass für ein Eingreifen zu geben.

Nach US-Angaben hatten syrische Truppen bereits am 4. April bei einem Luftangriff Giftgas auf ein Rebellengebiet eingesetzt und dabei Dutzende Menschen getötet. Präsident Donald Trump hatte daraufhin sofort eine syrische Luftwaffenbasis bombardieren lassen. Assad bestritt einen Giftgas-Einsatz. Zweifelsfrei bewiesen wurde er bisher nicht.

Im benachbarten Libanon brach am Sonntag ein Großfeuer in einem Lager mit syrischen Flüchtlingen aus. Mindestens drei Menschen seien dabei getötet worden, berichteten libanesische Medien. Die Ursache des Feuers nahe der Stadt Qab Elias war zunächst unklar. Der Libanon beherbergt rund eine Million Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien.

Die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) drangen nach monatelangen Kämpfen erstmals vom Süden her in die IS-Hochburg Raqqa vorg. Die kurdisch-arabischen SDF-Kämpfer seien am Sonntag „zum ersten Mal in den Süden von Raqqa eingedrungen und haben den Markt von Al-Hal eingenommen“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der IS habe allerdings einen Gegenangriff angedroht, hieß es.

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