Ukraine-Krieg – Stimmen und Entwicklungen – ZDF-Journalisten bei russischem Angriff auf Charkiw verletzt

ZDF-Team bei russischem Angriff auf Hotel verletzt

Sonntag, 31. Dezember, 13.13 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Stadt Charkiw ist am Samstag auch ein ZDF-Team getroffen worden. Das siebenköpfige Team um ZDF-Reporterin Alica Jung befand sich zur Zeit des Beschusses im Kharkiv-Palace-Hotel, als die Rakete im Gebäude einschlug. Die ukrainische Übersetzerin wurde von Trümmerteilen getroffen und schwer verletzt, ein Sicherheitsmann verletzt. Das Kharkiv-Palace ist ein Hotel, das vorwiegend von Journalisten genutzt wird, weil es über einen Bunker verfügt.

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten: „Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse. Wir hoffen, dass die verletzten Kollegen schnell genesen. Das ZDF wird weiterhin über den Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung berichten.“

ZDF-Reporterin Alica Jung: „Es zeigt sich, dass es keinen sicheren Ort in der Ukraine mehr gibt.“

Das ZDF berichtet seit fast zwei Jahren kontinuierlich über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Bereits zuvor waren Hotels, in denen Journalisten und NGO-Mitarbeiter übernachteten, von russischen Angriffen betroffen.

Mindestens 16 Verletzte nach russischen Angriffen auf Charkiw

20.27 Uhr: Infolge russischer Raketenangriffe auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen verletzt worden. Getroffen worden sei unter anderem ein Wohnhaus im Stadtzentrum, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow am Samstagabend auf Telegram. Mehrere Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht.

Die ukrainische Luftwaffe teilte darüber hinaus mit, dass die russische Armee erneut Kampfdrohnen gestartet habe. Warnungen wurden unter anderem für die Regionen Cherson, Mykolajiw und Dnipropetrowsk herausgegeben.

Nach ukrainische Angriffen auf Belgorod droht Russland mit „Bestrafung“

17.25 Uhr: Nach ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion hat das russische Verteidigungsministerium mit „Bestrafung“ gedroht. Der Angriff auf die Stadt Belgorod werde nicht „ungestraft“ bleiben, erklärte das Ministerium am Samstag im Onlinedienst Telegram. Demnach konnten „die meisten“ gegen die Stadt gerichteten Raketen abgefangen werden.

Die russischen Behörden hatten am Samstag mehrere ukrainische Angriffe auf russische Grenzregionen gemeldet. Bei dem Angriff auf die russische Stadt Belgorod wurden nach Angaben aus Moskau am Samstag 18 Menschen getötet und 111 weitere verletzt. 

Russische Grenzregion Belgorod meldet 18 Tote durch größeren Angriff der Ukraine

16.31 Uhr: Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mehreren Toten gemeldet. Durch den Beschuss des Zentrums der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod seien 18 Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder, teilte Russlands Zivilschutzbehörde auf Telegram mit. Weitere 111 Menschen seien verletzt worden. Zuvor hatte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow von mindestens zwei Toten gesprochen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. 

In Moskau wies unterdessen Präsident Wladimir Putin den russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko an, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax vor Journalisten.

Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren. 

In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos, auf denen zahlreiche Rauchsäulen, brennende Autos und beschädigte Hausfassaden zu sehen sind. In einigen Aufnahmen waren außerdem Explosionsgeräusche und schreiende Menschen zu hören. Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat.

Belgorod liegt in der Grenzregion und ist deshalb immer wieder von den Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine. Erst in der Nacht zum vergangenen Freitag hatte Russland das Nachbarland mit dem bislang schwersten Angriff überzogen. Laut offiziellen ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens 39 Menschen getötet. 

Zahl der Toten in Ukraine steigt nach russischem Großangriff weiter

15.24 Uhr: Nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine in der Nacht auf Freitag ist die Zahl der Toten weiter angestiegen. Bislang seien 39 Tote und 120 Verletzte registriert, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagnachmittag auf Telegram. 

Er sprach einmal mehr von einem „Terroranschlag“ durch Russland, das seit mittlerweile fast zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Insgesamt seien fast 120 Städte und Dörfer von der Angriffswelle beschädigt worden. Die Aufräumarbeiten dauerten an, erklärte der Staatschef und dankte allen Rettern. 

Russland hatte das Nachbarland in nur einer Nacht mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen beschossen. Der Angriff kurz vor dem Neujahrsfest war der schwerste seit Kriegsbeginn.

Bisher nicht abgefangen: Auf russische Super-Rakete findet die Ukraine noch keine Antwort

12.06 Uhr: Bei dem großflächigen Raketen-Bombardement in der Nacht zu Freitag hat Russland laut der Ukraine auch Ch-22-Raketen eingesetzt.

Die Ch-22-Rakete bereitet der Ukraine große Probleme. Bisher sei es nicht gelungen, eine dieser Raketen abzufangen, sagte Juri Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, im Fernsehen.

„Die Ch-22-Rakete fliegt mit einer Geschwindigkeit von viertausend Kilometern pro Stunde, sie erreicht ihr Ziel meist auf einer ballistischen Flugbahn, so dass besondere Mittel erforderlich sind, um sie abzufangen“, so Ihnat weiter. Wegen der hohen Geschwindigkeit ist es besonders schwierig, diese abzufangen. So fliegt sie drei Mal schneller als die etwa die Kalibr-Raketen, die Russland ebenfalls einsetzt.

Ein Patriot-Luftabwehrsystem ist in der Lage, auch Ch-22-Raketen abzufangen – davon hat die Ukraine aber nicht genug. Und: Die schiere Masse an Raketen und Drohnen, die Russland bei den gestrigen Angriffen einsetzte, macht das Abfangen aller Flugkörper besonders schwierig.

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