Schon länger steht der AfD-Abgeordnete Bystron im Verdacht, Geld aus Russland angenommen zu haben. Heute nun hat der Bundestag seine Immunität aufgehoben – Ermittler durchsuchten mehrere Objekte. Die Vorwürfe: Bestechlichkeit und Geldwäsche.
Wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche hat die Generalstaatsanwaltschaft München Ermittlungen gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron eingeleitet und mehrere Objekte durchsucht.
An den Durchsuchungen waren nach offiziellen Angaben elf Staatsanwälte und knapp 70 Polizeibeamte des bayerischen Landeskriminalamts beteiligt. Dabei wurden Bystrons Abgeordnetenbüro in Berlin sowie Objekte auf Mallorca, in den Landkreisen München, Erding und Deggendorf durchsucht. Auch bei Dritten, die nicht beschuldigt sind, wurden Beamte vorstellig. Sichergestellt wurden laut den Ermittlern Unterlagen und Datenträger, „die nun in Hinblick auf belastende oder entlastende Beweismittel ausgewertet werden“.
Bundestag hebt Immunität auf
Zuvor hatte der Bundestag Bystrons Immunität aufgehoben. Wie das ZDF berichtet, war der Immunitäts-Ausschuss am Morgen darüber informiert worden, dass Razzien geplant seien. Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl. Auch gegen den Spitzenkandidaten, Maximilian Krah, gibt es Vorwürfe. So wurde Krahs langjähriger Mitarbeiter Jian G. verhaftet – er soll für China spioniert haben.
Vorwürfe gegen Bystron gibt es schon seit Wochen. Die tschechische Zeitung „Dennik N“ hatte unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, Bystron stehe im Verdacht, Geld von prorussischen Netzwerken erhalten zu haben. Auch der „Spiegel“ berichtete über mögliche Zahlungen der Plattform „Voice of Europe“ an den AfD-Politiker. Insgesamt sollen mehrere Hunderttausend Euro an europäische Politiker geflossen sein.
Tschechischer Geheimdienst belastet Bystron
Nach Medienberichten konnte der tschechische Geheimdienst BIS ein Gespräch Bystrons mit dem moskau-treuen, ukrainischen Geschäftsmann Artem Martschewskyj mithören. Es soll in Prag stattgefunden haben. Der BIS hatte offenbar Martschewskyjs Auto verwanzt und wurde so Zeuge des Treffens der beiden, bei dem es zu einer Geldübergabe von 20.000 Euro an Bystron gekommen sein soll. So schlussfolgern es zumindest der BIS und auch mehrere Abgeordnete, die die Aufnahme gehört haben.
„Bystron raschelt auf der Aufnahme mit Geld und zählt es“, sagt ein tschechischer Abgeordneter, der die Aufnahme kennt. Auch weitere Quellen bestätigen dies. Die Indizien belasten Bystron, der die Vorwürfe jedoch abstreitet.
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