Biden versichert „friedlichen Übergang“

Der Republikaner Trump hatte die Wahl am Dienstag gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Dem Wahlgang vorangegangen war ein polarisierender Wahlkampf, der von zwei Attentaten auf Trump und einem Kandidatenwechsel bei den Demokraten geprägt war.

„Ich hoffe, dass wir, egal wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können“, sagte Biden am Donnerstag. Zugleich machte Biden den Demokraten Mut. „Rückschläge sind unvermeidlich, aber Aufgeben ist unverzeihlich“, sagte er. „Eine Niederlage bedeutet nicht, dass wir besiegt wurden.“ Man müsse für das Amerika, von dem man träume, weiterkämpfen.

Biden: Nach Wahl „Temperatur senken“

US-Präsident Joe Biden hat sich am Donnerstag zum Wahlausgang geäußert. Er akzeptiere die Wahl, die die Amerikanerinnen und Amerikaner getroffen haben. Er hoffe, dass man nach der Wahl nun die „Temperatur senken“ und sich die Lager auf Augenhöhe begegnen können.

Biden nutzte die Gelegenheit auch, um die Verlässlichkeit des demokratischen Prozesses in den USA zu betonen. „Ich hoffe, dass wir die Frage nach der Integrität des amerikanischen Wahlsystems endgültig aus der Welt schaffen können. Es ist ehrlich, es ist fair und es ist transparent, und man kann ihm vertrauen – Sieg oder Niederlage“, sagte er am Donnerstag. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder Zweifel daran gestreut, dass die Abstimmung korrekt ablaufen würde.

Einladung ins Weiße Haus

Biden hatte Trump bereits am Mittwoch telefonisch zum Sieg gratuliert und laut US-Präsidialamt einen „reibungslosen Übergang“ im Weißen Haus versprochen. Zudem lud Biden Trump ins Weiße Haus ein. Dieser habe die Einladung akzeptiert und „freut sich auf das Treffen“, das bald stattfinden werde, sagte Trumps Wahlkampfsprecher Steven Cheung.

US-Präsident Joe Biden

AP/Ben Curtis
Biden betonte bei seiner Rede das Miteinander in der Gesellschaft

Auch Harris sowie Ex-Präsident Barack Obama gratulierten Trump. In einer Rede an der Howard-Universität in Washington rief die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin ihre Anhängerschaft auf, weiterzukämpfen. Auch sie bot Trump Unterstützung bei der Machtübergabe an.

Wahlkampf: Biden warnte vor Trump

Biden scheidet am 20. Jänner aus dem Amt, am selben Tag wird Trump mit seiner Vereidigung vor dem Kapitol zum 47. Präsidenten der USA, nachdem er von 2017 bis 2021 bereits der 45. Präsident war. Zwischen Wahl und Vereidigung gilt in den USA traditionsgemäß die Phase des Übergangs, in welcher der scheidende Präsident seinem Nachfolger Hilfestellungen leistet.

Der 81-jährige Biden hatte Trump (78) im Wahlkampf als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet und vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus gewarnt. Von seiner eigenen erneuten Kandidatur war Biden Ende Juli aus Altersgründen zurückgetreten, woraufhin seine Stellvertreterin Harris die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten übernahm.

Trump erkannte Niederlage 2020 nie an

Trump selbst hatte seine Niederlage im Jahr 2020 gegen Biden nie explizit anerkannt und wiederholt behauptet, der Wahlsieg sei ihm „gestohlen“ worden. Am 20. Jänner 2021 stürmten Anhängerinnen und Anhänger Trumps das Kapitol. Ein Bundesgericht in Washington klagte Trump in vier Punkten an, in denen diesem vorgeworfen wird, falsche Behauptungen über Wahlbetrug verbreitet zu haben, um die Sammlung und Zertifizierung von Stimmen nach der Wahl 2020 zu blockieren.

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