Zehntausende Menschen haben sich in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington zu Protesten versammelt. Sie fürchten, dass die indigenen Maori mit einem neuen Gesetz lange bestehende Rechte verlieren könnten.
In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington haben Zehntausende Menschen für die Rechte der indigenen Maori demonstriert. Der Protestmarsch hatte sich bereits neun Tage durch Neuseeland bewegt. Hintergrund ist ein Gesetzentwurf, der den Gründungsvertrag des Landes – zwischen indigenen Maori und der britischen Krone – neu definieren soll. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass die Rechte der Maori dadurch drastisch eingeschränkt würden.
Wie die BBC berichtete, demonstrierten vor dem Parlament mehr als 40.000 Menschen. Ihr Protest, der sogenannte Hikoi, gilt als einer der größten in der Geschichte des Landes. 1975 gingen den Angaben nach rund 5.000 Menschen für ihre Rechte auf die Straße, im Jahr 2004 seien es etwa 20.000 gewesen.
In Wellington haben sich Zehntausende Menschen zu Protesten versammelt.
„Wir sind die Königsmacher“
Zu den Demonstrierenden in Wellington zählte auch Neuseelands jüngste Abgeordnete Hana-Rawhiti Maipi-Clarke. Sie hatte vergangene Woche im Parlament mit einem Haka, ein Tanz der Maori, protestiert und den umstrittenen Gesetzentwurf zerrissen. „Wir sind die Königsmacher, wir sind die Menschen dieses Landes und die Welt beobachtet uns“, sagte sie am Montag und schwor, die Kultur und Sprache der Maori zu schützen.
Zum Gesetzentwurf, gegen den sich die Proteste richteten, äußerte sich auch Amnesty International. Er hätte niemals eingebracht werden dürfen, schrieb die Menschenrechtsorganisation auf X – er wahre die Rechte der Maori nicht.
Gesetz wird wohl nicht kommen
Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Gesetzesentwurf in Kraft tritt. Neuseelands Ministerpräsident Christopher Luxon sagte dem New Zealand Herald bereits, seine National Party werde den Entwurf nicht unterstützen. Das Gesetz werde nicht kommen.
David Seymour, Initiator des Gesetzes und Vorsitzender der rechtsliberalen ACT-Partei, postete hingegen ein Video auf X, in dem er bedauerte, dass in Wellington keine Diskussion zustande gekommen sei.
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