Mexiko Richter genehmigt Auslieferung von „El Chapo“
Mexikos Regierung will den berüchtigtsten Drogenboss des Landes an die USA ausliefern. Ein Richter hat den Einspruch von „El Chapo“ jetzt zurückgewiesen. Doch dieser will notfalls bis vor das Oberste Gericht ziehen.
AP
Joaquín „El Chapo“ Guzmán (2014)
Ein mexikanisches Gericht hat die Auslieferung des Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán an die USA genehmigt. Ein Richter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt wies den Einspruch des inhaftierten Chefs des Sinaloa-Kartells zurück, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Das mexikanische Außenministerium hatte einer Auslieferung des Drogenbosses ins Nachbarland im Mai zugestimmt, Guzmán legte dagegen Widerspruch ein. Einer seiner Anwälte erklärte, er werde die Entscheidung des Gerichts anfechten. Die Verteidiger Guzmáns hatten angekündigt, notfalls bis vor das Oberste Gericht zu ziehen.
Die Regierung strebt eine Auslieferung des Drogenbosses Anfang 2017 an. Die Behörden in den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien werfen „El Chapo“ Mord und Drogenhandel vor und wollen ihn deshalb vor Gericht stellen.
Derzeit sitzt „El Chapo“ in einem Gefängnis in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA ein. Er war nach einem Gefängnisausbruch und 13 Jahren auf der Flucht im Februar 2014 gefasst worden. Er wurde ins Hochsicherheitsgefängnis Altiplano nahe Mexiko-Stadt gesperrt – und entkam im Juli 2015 durch einen Tunnel. Im Januar dieses Jahres wurde er in seinem Heimat-Bundesstaat Sinaloa erneut festgenommen und inhaftiert.
Mexiko hatte sich lange gegen die Auslieferung des Drogenbosses an die USA gewehrt. Staatspräsident Enrique Peña Nieto hatte stets erklärt, dass „El Chapo“ von einem mexikanischen Gericht verurteilt werden solle. Die erneute Flucht des Drogenbosses im vergangenen Jahr, für die dieser auch Helfer in den Reihen der Sicherheitskräfte gehabt haben muss, führte aber offensichtlich zum Sinneswandel.
asa/AFP/AP
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