Obama attackiert Trump – „Das ist nicht lustig. Das ist gefährlich“

Donald Trump bleibt sich treu: Seine vielfach kritisierte Haltung, er werde das Wahlergebnis am 8. November nicht ohne weiteres anerkennen, ruft Entsetzen hervor – auch bei Präsident Barack Obama.

US-Präsident Barack Obama hat die Haltung Donald Trumps, eine Wahlniederlage möglicherweise anfechten zu wollen, als gefährlich bezeichnet. „Das ist nicht lustig. Das ist gefährlich“, sagte Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung in Miami (Florida). „Es untergräbt unsere Demokratie.“

Er rief die Zuhörer auf zur Wahl zu gehen und sich nicht von Trumps Aussagen entmutigen zu lassen. „Eure Stimme ist wichtig, Eure Stimme zählt“, sagte Obama. Vorwürfe des Wahlbetrugs seien haltlos. Wahlbetrug in den USA sei unwahrscheinlicher, als vom Blitz getroffen zu werden.

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Unterdessen ließ Trump nach seiner Weigerung während des TV-Duells in Las Vegas eine Anerkennung des Abstimmungsergebnisses bei der Präsidentschaftswahl (8. November) offen. „Ich werde das Ergebnis dieser großen und historischen Wahl vollkommen anerkennen – wenn ich gewinne“, sagte er bei einer Kundgebung in Delaware (Ohio).

Ich werde ein deutliches Wahlergebnis akzeptieren», fuhr er fort. „Ich würde mir aber das Recht vorbehalten, im Falle eines fragwürdigen Resultats dieses anzufechten oder juristisch dagegen vorzugehen.“

Am Vortag hatte sich der Republikaner in der dritten und letzten TV-Debatte mit Hillary Clinton geweigert zu sagen, dass er das Wahlergebnis am 8. November anerkennen werde. Das hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Trumps Umfragewerte im Keller 

Clinton nannte die Äußerungen ihres Kontrahenten „entsetzlich“ und bewertete sie als Schmähung des demokratischen Systems. Auch Politiker der eigenen Partei distanzierten sich von der Aussage des Kandidaten. Der Parteichef der Republikaner, Reince Priebus, versicherte, der Immobilienmilliardär werde „die Wahlergebnisse akzeptieren“.

Senator John McCain sagte: „Ich mochte das Ergebnis von 2008 nicht. Aber ich hatte die Pflicht, es anzuerkennen, und ich habe es ohne Zögern getan.“ McCain hatte 2008 als Kandidat der Republikaner gegen Obama verloren. „Eine solche Anerkennung ist nicht so etwas wie ein Gnadenakt.“ Zuvor hatten bereits weitere Republikaner zum Teil entsetzt auf Trumps Haltung reagiert.

Trump hatte zuletzt seine Vorwürfe verschärft, das Wahlsystem sei korrupt und es gebe massive Fälschungen. Der Immobilienmilliardär war zuvor durch den Skandal um seine frauenverachtenden Äußerungen und angeblichen sexuellen Übergriffe massiv unter Druck geraten. In den Umfragen fiel er mehr oder minder deutlich hinter Clinton zurück. 

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