Wer noch mit einer analogen Kamera fotografiert hat, kennt diese Technik: Ohne den Film weiterzutransportieren, löst man ein zweites Mal aus und überlagert auf diese Weise zwei Aufnahmen. Mit einer digitalen Kamera muss man auf diese Technik nicht verzichten – digitale Spiegelreflexkameras wie auch spiegellose Systemkameras verarbeiten Mehrfachbelichtungen kameraintern und geben, je nach Kameramodell, als Ergebnis sogar eine Raw-Datei aus. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Bildmontage bis hin zur kreativen Motivgestaltung schon während man fotografiert.
Der Orton-Effekt
Mit einer Doppelbelichtung kann man Stimmungen erzeugen, indem man Fotos einen weichen Bildlook verleiht. Dieser sogenannte Orton-Effekt entsteht, wenn man ein scharfes über ein unscharfes Bild legt. Die scharfen Kanten des Motives erhalten damit eine weiche Kontur, was für eine verträumte Atmosphäre sorgt. Als Motive eignen sich besonders Bäume, Blumen, Pilze und Gräser.
Da die beiden Fotos genau übereinander liegen müssen, darf die Kamera zwischen den beiden Aufnahmen nicht bewegt werden. Deshalb empfehle ich, mit einem Stativ zu arbeiten. So vermeiden Sie die Veränderung des Bildausschnittes, die dazu führt, dass die Konturen der beiden Aufnahmen nicht deckungsgleich sind. Fotografieren Sie draußen in der Natur, sollte es windstill sein. Denn selbst wenn sich die fotografierten Gräser oder Blüten nur leicht bewegen, liegen die Motive der beiden Aufnahmen nicht übereinander. Fotografieren Sie direkt über dem Boden, hilft ein Bohnensack, die Kamera zu fixieren.
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