Sturzfluten und Überschwemmungen drohen – Unwetter-Fahrplan: Wo es jetzt blitzschnell lebensgefährlich werden kann

Bereits am Donnerstag ziehen erste Gewitter über Deutschland. Es drohen dann auch Sturmböen und Regen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter. Doch das ist noch nichts, im Vergleich zum Freitag. Dann erwarten uns Superzellen, Sturzfluten und bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter. Zudem besteht erhöhte Tornado-Gefahr.

In unserem Unwetter-Fahrplan sehen Sie genau, wann die Unwetter wo zuschlagen.

Donnerstag: Erste Gewitter von Westen

12 Uhr: Die ersten, linienhaft angeordneten Gewitter kommen in Belgien und Holland an. Diese Gewitter erreichen zwischen 13 und 14 Uhr die deutsche Grenze. Städte wie Aachen, Köln, Düsseldorf und Bocholt sind betroffen. Und es kann bereits am frühen Nachmittag zu Hagel und Sturmböen kommen.

15 Uhr: Von Emden bis nach Münster und Dortmund gewittert und regnet es heftig. Besonders der Starkregen kann für lokale Überschwemmungen sorgen. Es sind bis zu 40 Liter pro Quadratmeter möglich. Straßen werden unter Wasser gesetzt, Keller und Unterführungen können volllaufen.

17 Uhr: Im Westen sind die ersten Gewitter durchgezogen. Die Unwetterlinie erreicht Hamburg, Hannover, Kassel und mit Ausläufern auch Frankfurt am Main. Bremen bekommt die Gewitter etwas früher ab – etwa gegen 16 Uhr. Die Unwetter verschärfen sich nochmal. Es sind schwere Gewitterböen bis 100 km/h möglich.

Über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb haben sich erste Gewitter formiert, die sich in Richtung Ulm, Augsburg und München auf den Weg machen.

Donnerstagabend: Gewitter schwächen sich ab

Bis 21 Uhr: Die Gewitter im Norden erreichen noch Kiel, Lübeck, Schwerin und möglicherweise auch Magdeburg. Ab 18 Uhr schwächen sich die Gewitter dann ab. Starke Gewitter halten sich noch zwischen Kassel und Erfurt.

Südlich der Donau breiten sich die Gewitter weiter aus. Auf München kommen zwischen 18 und 20 Uhr schwere Unwetter zu. Es ist auch zu dieser Tageszeit noch mit schweren Sturmböen und Starkregen zu rechnen. Hagel kann ebenfalls noch auftreten.

Bis 23 Uhr: Nur noch in Thüringen und im Osten Bayerns kann es noch blitzen. Die Gewittertätigkeit nimmt weiter ab und die Gewitter lösen sich auf.

Zusammengefasst bringen die Unwetter am Donnerstag vor allem Starkregen und schwere Gewitterböen. Im Süden sind die Gewitter am Donnerstag am stärksten. Bei Gewitteraufzug sollten Sie auf jeden Fall Schutz aufsuchen.

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Freitagnachmittag: Superzellen bilden sich

Am Freitag zieht ein Gewittertief über den Norden und die Mitte Deutschlands. Es kommt zu extrem heftigem Starkregen mit bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. An den südlichen Ausläufern kommt es zu Superzellen und Tornados.

Besonders in den Mittelgebirgen und in Senken – also überall dort, wo Wasser schnell zusammenfließen kann – drohen Sturzfluten, die schnell lebensgefährlich werden können. Bitte meiden Sie daher fließende Gewässer.

Bis 13 Uhr: Ein großer Gewitterkomplex erreicht mit seinen ersten Ausläufern den Westen. In Köln, am Niederrhein und im Bergischen Land kommt es zu Starkregen und zu ersten Gewittern. In Belgien kann es schon zu dieser Tageszeit schwer gewittern. Und diese Schwergewitter machen sich auf den Weg nach Deutschland machen. Einige Wettermodelle deuten auch jetzt schon Superzellen an.

Bis 15 Uhr: Von Aachen bis Bielefeld – also auch in Köln, im Ruhrgebiet, im Münsterland und Emsland – ist mit schweren bis schwersten Unwettern zu rechnen. Auch Tornados kann man nicht ausschließen. Es ist dann bereits außergewöhnlich feuchte Luft in Deutschland angekommen. Dadurch kann es zu großem Hagel mit bis zu 5 cm Durchmesser kommen und zu Extremregen. Superzellen sind nicht nur wahrscheinlich, sondern gesetzt.

Gefahrenlage – Wichtige Infos im Katastrophenfall: Warn-Apps von Katwarn bis NINA 

Freitagabend: Es besteht Tornado-Gefahr

Bis 17 Uhr: Die Unwetter erreichen den Großraum Hannover und Bremen. Vom Rheinland bis in die Eifel kommt eine zweite Gewitterfront an. Es ist mit neuen, starken Unwettern zu rechnen. Vorsicht: Es herrscht Tornado-Gefahr.

Bis 19 Uhr: Hamburg könnte Glück haben: Die Gewitter im Norden sind etwas schwächer. Schwerin und Magdeburg werden bis 19 Uhr das gröbste überstanden haben. Die ersten Unwetter stehen unmittelbar vor Berlin und Erfurt. Es kann immer noch Superzellen geben. Die zweite Gewitterlinie trifft vor allem Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen.

Bis 21 Uhr: Es ist zu hoffen, dass die schlimmsten Gewitter Berlin nicht direkt treffen. Bis 21 Uhr herrscht höchste Alarmstufe rund um Berlin – von Greifswald bis Cottbus. Zudem besteht immer noch Tornado-Gefahr.

Bis 23 Uhr: Die Unwetter ziehen nach Polen ab. Von Karlsruhe bis Nürnberg blitzt es noch an der zweiten Gewitterline, die sich in der Nacht nochmal verstärken kann. Aber das schlimmste ist zu diesem Zeitpunkt schon vorüber.

Bis 3 Uhr: Es donnert und schüttet noch im Süden. Selbst am Samstagmorgen kann es noch regnen.

Freitag steht uns eine außergewöhnlich starke Unwetterlage bevor und in Gewitternähe herrscht Lebensgefahr. So eine Lage kommt in Deutschland selten vor. Nehmen Sie die Warnungen ernst und suchen Sie Schutz auf, sobald die Gewitter aufziehen.

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