+++ Wirtschafts-News +++ – 20 Punkte verloren: Dax gibt vor dem Wochenende nach

Dax im Rückwärtsgang

18.10 Uhr: Der Dax verliert vor dem Wochenende 0,20 Prozent auf 10.664,56 Punkten. Im Wochenverlauf ergibt sich ein leichter Rückgang von 0,03 Prozent.

Der MDax  der mittelgroßen Werte verlor am Freitag 0,32 Prozent auf 20.520,77 Punkte, der TecDax  gewann hingegen 0,6 Prozent auf 1735,88 Zähler.

Stärkste Dax -Werte waren ProSiebenSat.1 Media , am Ende der Rangliste lagen die Versorger RWE  und E.on .

Das Rätselraten um die Politik von Donald Trump geht in der kommenden Woche in eine neue Runde. Solange weiter fraglich ist, wie genau der künftige US-Präsident Amerika „wieder groß machen“ will, dürften sich die Anleger in der neuen Woche zurückhalten. Der Republikaner müsse nun die Hoffnung auf eine Belebung der US-Wirtschaft mit konkreten Plänen untermauern, schrieben die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg. Zuletzt war die „Trump-Rally“ an der Börse quasi zum Erliegen gekommen und der Dax erneut an der Hürde um die 10.800 Punkte wieder abgedreht.

Es sei weiter unklar, ob die künftigen „Trumponomics“ eher in Richtung einer nachfrageorientierten Ausgabenpolitik auf Pump gingen oder ob der neue Präsident den Staat zurückdrängen und damit dem freien Unternehmertum mehr Spielraum einräumen werde, schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Vermutlich wendeten sich die Kapitalmärkte in der neuen Woche deshalb wieder verstärkt konjunkturellen Fragen zu, meinte die Expertin. Und so schlecht sei es um die US-Wirtschaft gar nicht bestellt.

Gemeinsame Ferienflüge: Deutschland bekommt eine neue Mega-Airline

14.53 Uhr: Die gemeinsame Ferienfluggesellschaft von Tuifly, Air Berlin und Etihad dürfte laut einem Pressebericht nach anfänglichem Wirbel doch Wirklichkeit werden. Die Eckdaten des Deals stünden fest und würden offenbar auch von den Tuifly-Mitarbeitern weitgehend mitgetragen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitag). Der Start der neuen Airline mit dem Projektnamen „Blue Sky“ solle spätestens Ende November bekanntgegeben werden. Ein Sprecher des Reisekonzerns Tui, dem Tuifly gehört, wollte die Informationen weder bestätigen noch dementieren.

Der neue Ferienflieger soll dem Bericht zufolge aus Tuifly und der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki bestehen und 62 Maschinen umfassen. Mehrheitseigner solle mit 51 Prozent eine österreichische Stiftung werden, 25 Prozent erhalte Air Berlins arabische Großaktionärin Etihad, 24 Prozent Tui.

Flüchtlingsunterkünfte: Wohnungsbau boomt so stark wie seit 1999 nicht mehr

14.50 Uhr: Von Januar bis September sind in Deutschland so viele Neubauwohnungen genehmigt worden wie seit 1999 nicht. In den neun Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 276.300 Genehmigungen erteilt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das waren rund 53.500 mehr als im Vorjahreszeitraum und die höchste Zahl seit 1999, als es in den ersten neun Monaten des Jahres fast 332.000 Genehmigungen gab.

Der Boom ist laut Statistik auch auf den Bau von Flüchtlingsunterkünften zurückzuführen: Genehmigt wurden in den ersten neun Monaten fast 18.400 neue Wohnheime, ein Plus von 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

GDL und Deutsche Bahn vertagen Verhandlungen ohne Ergebnis

14.45 Uhr: Im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) liegen beide Seiten auch nach vier Verhandlungsrunden in wichtigen Punkten weit auseinander. Die Bahn legte der Arbeitnehmerseite in der Nacht zu Freitag ein erstes Angebot für mehr Geld für die rund 35 000 Beschäftigten vor. «Wir gehen große Schritte auf die GDL zu», betonte Personalvorstand Ulrich Weber am Freitag. Ziel sei ein schneller Abschluss.

Zugleich warf Weber der Gewerkschaft beim Thema planbare Arbeitszeit eine «Blockadehaltung» vor. Die GDL hat sich noch nicht zur jüngsten Runde geäußert. Beide Seiten setzten sich nicht wie geplant am Freitag nochmals zusammen. Man vertagte sich bis zum nächsten Termin am 28. November in Frankfurt.

In Berlin bot die Bahn 1,5 Prozent mehr Geld rückwirkend zum 1. Oktober 2016 plus 0,2 Prozent in Form eines höheren Zusatzurlaubs für Nachtarbeit, außerdem eine Einmalzahlung von 375 Euro. Eine weitere Einkommensverbesserung von 2,5 Prozent soll sich zum 1. Januar 2018 aus einer Arbeitszeitsenkung ergeben, die 2015 vereinbart worden war. Der Bahn schwebt eine Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten vor.

Sie fordert zudem einen Flächentarifvertrag für den Nahverkehr. Damit will die Bahn verhindern, dass andere Eisenbahn-Unternehmen ihr mit Hilfe niedrigerer Löhne Konkurrenz machen. Der Abstand liegt nach Konzernangaben noch immer bei sieben bis zehn Prozent.

Dax schwächelt sich in den Nachmittag

14.30 Uhr: Ein schwächerer Eurokurs hat dem Dax  zum Handelsauftakt am Freitag nur kurz nach oben verholfen. Am Ende der ersten Handelsstunde war der Effekt bereits verflogen: der deutsche Leitindex stand zuletzt knapp mit 0,13 Prozent im Minus bei 10 671,40 Punkten. Im Vergleich zur Vorwoche hat er sich damit bis dato nur wenig von der Stelle bewegt.

Die Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hatte am Vorabend erstmals klar signalisiert, dass es im Dezember einen Zinsschritt geben könnte. Daraufhin fiel der Euro am Freitag erstmals seit Dezember 2015 wieder unter die Marke von 1,06 US-Dollar zurück, was im Grunde günstig für die Exportaussichten der Unternehmen ist.

Der Effekt des schwachen Euros wirkte am Morgen jedoch nicht nachhaltig. Börsianer sprachen davon, dass es dem Aktienmarkt an Dynamik fehlt, die den Dax an und vor allem über die vielbeachtete Marke von 10 800 Punkten treiben könnte. An dieser Schwelle beißt sich der Leitindex schon seit August die Zähne aus.

Auch bei den Werten aus der zweiten Reihe ergab sich am Freitag keine eindeutige Richtung. Die mittelgroßen Werte im MDax  standen zuletzt knapp mit 0,08 Prozent im Minus bei 20 570,77 Zählern, während sich der Technologiewerteindex TecDax  mit plus 0,15 Prozent auf 1728,10 Punkte geringfügig besser schlug. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  dagegen lag zuletzt klar mit 0,64 Prozent im Minus bei 3022,43 Zählern.

SLM Solutions stiegen im TecDax um fast 3 Prozent. Sie bekamen Rückenwind von einer Stimmrechtsmitteilung, wonach der Hedgefonds Elliott die Anteilsschwelle von 10 Prozent an dem 3D-Druckerhersteller überschritten hat. Aus dieser geht hervor, dass die Investition vorrangig der Umsetzung strategischer Ziele dient. Elliott strebe eine Einflussnahme auf die Führung sowie eine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur an.

Rocket Internet weist Bericht über starken Stellenabbau zurück

13.00 Uhr: Der Start-up-Entwickler Rocket Internet hat einen Bericht über einen möglichen Strategieschwenk und einen starken Stellenabbau in der Berliner Zentrale zurückgewiesen. Nach Informationen des „Manager Magazins“ arbeiten in der Holding nur noch weniger als 200 Menschen, zum Jahresende solle die Zahl auf 100 sinken. Das sei falsch und entbehre jeder Grundlage, sagte Rocket-Sprecherin Viktoria Solms am Freitag. Eine aktuelle Mitarbeiterzahl werde das Unternehmen wie üblich mit der Vorlage der Jahreszahlen für 2016 nennen. Zum Jahresende 2015 waren es laut Geschäftsbericht 425 Beschäftigte.

Rocket habe auch die Strategie nicht geändert, wies Solms einen weiteren Aspekt des Berichts als falsch zurück. „Wir bauen nach wie vor Unternehmen auf, aber Investieren ist auch eine wichtige Säule unseres Geschäftsmodells.“

Rocket Internet hält Beteiligungen an jungen Firmen, die insgesamt noch rote Zahlen schreiben, was mit Anfangsinvestitionen begründet wird. Bei der Holding liegen unter anderem Verwaltungsaufgaben. Auch sie machte zuletzt Verluste.

Deutsche-Bank-Großaktionäre halten an Chefkontrolleur Achleitner fest

13.43 Uhr: Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, hat trotz der schwierigen Lage des Geldhauses gute Chancen auf eine zweite Amtszeit. Keiner der Großaktionäre des Konzerns werde aktiv nach einem Nachfolger für den Österreicher suchen, berichtete das „Manager Magazin“ (Freitag) unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Größte Aktionäre sind Mitglieder der katarischen Herrscherfamilie Al-Thani, die einschließlich Optionen zusammen auf zehn Prozent der Anteile kommen, und der US-Vermögensverwalter Blackrock mit 5,15 Prozent.

Achleitners Amtszeit läuft im Mai 2017 ab. Die Deutsche Bank wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. Der 60-Jährige hat bereits signalisiert, für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen. Er war 2012 quasi zeitgleich zur Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen oberster Kontrolleur der Deutschen Bank geworden. Zuletzt wurde auch er für die Talfahrt des Instituts verantwortlich gemacht. Achleitner wird eine Mitschuld an der lange Zeit schleppenden Aufarbeitung der Altlasten gegeben. Zudem habe er zu lange an Jain festgehalten. Erst Mitte 2015 zog Achleitner die Notbremse und ersetzte Jain durch den Briten John Cryan, der die Bank nun sanieren soll.

Topinvestoren sei die Situation der Bank zu fragil, als dass sie einen Neustart ohne Achleitner wagen wollen, schreibt das „Manager Magazin“. Derzeit gelten insbesondere die juristischen Altlasten als größte Gefahr für die Bank. So ringt das Geldhaus in den USA um einen Vergleich wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der jüngsten Finanzkrise. Die US-Justiz forderte zuletzt eine Zahlung von 14 Milliarden US-Dollar und hatte damit Sorgen um die Stabilität der Konzerns ausgelöst, obwohl die Bank selbst mit einer deutlich niedrigeren Strafe rechnet. Im vergangenen Jahr hatte das Institut bereits einen Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro ausgewiesen.

Job-Kahlschlag bei VW – Aktie steigt

11.04 Uhr: Die Aktien von Volkswagen  reagieren mit Kursgewinnen auf den angekündigten Stellenabbau. Um 11 Uhr stehen die Vorzugsaktien 0,4 Prozent im Plus bei 118 Euro. der Autohersteller hat am Freitag den Abbau von 30.000 Stellen weltweit angekündigt, davon allein 23.000 in Deutschland. Es soll aber kein Standort komplett geschlossen werden.

 

20 Jahre T-Aktie

09.12 Uhr: Am 18. November 1996 ging die Deutsche Telekom  an die Börse. Eine Aktie kostete damals 28,50 Mark, umgerechnet 14,57 Euro. In den ersten vier Jahren bereitete der Kursverlauf der T-Aktie ihren Besitzern viel Freude – bis im März 200 der jähe Absturz begann. Heute notiert das Papier ungefähr auf demselben Niveau wie 1996. Allerdings haben Aktionäre der ersten Stunde seitdem über 20 Jahre hinweg 11,19 Euro Dividende je Anteil kassiert.

Im Video: „Die T-Aktie war ein Anleger-Desaster? Das sehe ich anders“

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