Live-Ticker zum Lkw-Anschlag in Berlin – Gerüchte und Theorien: Was trieb Amri nach Italien?

Sieben Deutsche unter den Todesopfern +++ Amri gelangte offenbar über Lyon nach Italien +++ De Maiziere fordert neue Gesetze zur schnelleren Abschiebung +++ Das Wichtigste im Live-Ticker

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15:08 Uhr: Verdienstkreuz für getöteten polnischen Lkw-Fahrer?

Eine Online-Petition fordert das Bundesverdienstkreuz für den polnischen Lkw-Fahrer, der beim Anschlag in Berlin auf dem Beifahrersitz saß und mit dem Attentäter gekämpft haben soll.

Initiatorin Constanze Stelzenmüller schrieb auf der Plattform Change.org, der polnische Fahrer sei ein Held, weil sein Ringen mit dem Täter vermutlich mehrere Menschenleben gerettet habe. Der Mann war tot im Führerhaus gefunden worden.

Der „Express“ berichtete von der Petition, für die am Heiligabend bis zum Mittag 13.550 Unterschriften zusammenkamen. Sie solle an Bundespräsident Joachim Gauck gesendet werden.

Der inzwischen von der Polizei inItalien getötete mutmaßliche Attentäter Anis Amri hatte am Montag den Lkw in den Weihnachtsmarkt gesteuert, 12 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt.

14:37 Uhr: Amris Tod: Viele offene Fragen

Italien ist stolz, den vermutlichen Attentäter von Berlin gestoppt zu haben. Aber es stehen auch viele Fragen im Raum. Was wollte Anis Amri in dem Land, in dem seine Reise durch Europa einst anfing? Wollte er nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Italien untertauchen oder weiterreisen? Oder wollte er sich möglicherweise in dem Land, in dem er vor Jahren lange in Haft saß, rächen? Hatte er hier Unterstützer?

Verschiedene Hypothesen werden nun verbreitet, was Amri nach Italien trieb – einem Land in dem er polizeibekannt war. Hier kam der Tunesier 2011 nach einer Flucht aus seiner Heimat über das Mittelmeer an, soll vier Jahre in italienischen Gefängnissen gesessen und sich radikalisiert haben, bevor er sich 2015 nach Deutschland absetzte.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er aus alter Zeit noch Kontakte in Italien hatte. Eine Theorie lautet, er wollte von Sesto San Giovanni weiter, weg aus Europa, möglicherweise nach Marokko. In der Nähe des Bahnhofs, in dem Amri in der Nacht zu Freitag erschossen wurde, fahren viele Fernbusse ab.

Eine weitere Hypothese: Amri wollte sich in dem Ort falsche Papiere besorgen, um weiterzureisen. Angeblich gibt es in der Nähe ein Zentrum, gegen das schon einmal ermittelt wurde, weil falsche Dokumente hergestellt worden sein sollen. Die Ermittler wollen sich zu all den Gerüchten nicht äußern.

14:03 Uhr: Sieben Deutsche unter den Todesopfern

Die Opfer des Terroranschlags von Berlin sind nach Angaben des Bundeskriminalamtes nun alle identifiziert. Unter den Toten seien sieben Deutsche sowie Menschen mit tschechischer, ukrainischer, italienischer, israelischer sowie polnischer Staatsangehörigkeit. Angaben zu Geschlecht und Alter machte eine Sprecherin in Wiesbaden mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte nicht. Kinder seien aber nicht unter den Getöteten. Nach „Spiegel“-Informationen handelt sich um sechs Männer und sechs Frauen.

14:00 Uhr Verletzter Polizist darf Krankenhaus verlassen

Nach dem Schusswechsel bei Mailand mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin darf der dabei verletzte italienische Polizist das Krankenhaus wieder verlassen. Christian Movio gehe es sehr gut, sagte der Direktor des Krankenhauses in Monza am Samstag laut Nachrichtenagentur Ansa. Am Nachmittag werde er entlassen. Er könne bald wieder arbeiten. Dem Polizisten wurde ein Projektil aus der Schulter operiert. 

13:54 Uhr: Polizei zeigt an Heiligabend Präsenz 

An Heiligabend verstärkt die Polizei in vielen deutschen Städten ihre Präsenz vor Kirchen. In Hannover, Frankfurt und anderen Großstädten erhielten die Beamten die Anweisung, das Geschehen rund um die Weihnachtsgottesdienste in den Blick zu nehmen. Am Kölner Dom sollen Polizisten an den Ein- und Ausgängen stehen. Allerdings sind nicht in allen größeren Städten Kontrollfahrten speziell vor Kirchen angekündigt.

So plant die Polizei nach eigenen Angaben in Hamburg und Sachsen neben der ohnehin üblichen Kontrollen keine zusätzlichen Einsätze.

13:45 Uhr: Drei Festnahmen in Tunesien

Wegen mutmßalicher Verbindungen zu dem mutmaßlichen Berlin-Attentäter Anis Amri sind in Tunesien drei Verdächtige festgenommen worden. Einer davon sei ein Neffe Amris, erklärte das Innenministerium in Tunis.

Die drei mutmaßlichen Dschihadisten wurden demnach bereits am Freitag nahe der Stadt Kairouan gefasst. Sie seien Mitglieder einer „Terrorzelle“, die in Verbindung zu Amri gestanden habe. Die Festgenommenen seien demnach zwischen 18 und 27 Jahre alt. 

Der Neffe habe gestanden, dass er mit Amri auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe. Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue schwöre. Auch habe er ihm Geld geschickt. 

12:52 Uhr: Leiche von Anschlagsopfer nach Italien zurückgeführt

Die Leiche der Italienerin Fabrizia Di Lorenzos, die bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt getötet wurde, ist nach Italien zurückgeführt worden. Das Militärflugzeug mit den Eltern der Toten und dem Sarg landete auf dem Flughafen Ciampino bei Rom. Auch der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella und Verteidigungsministerin Roberta Pinotti waren bei der Ankunft dabei.

Die Beerdigung der Frau aus Sulmona in den Abruzzen soll am 26. Dezember stattfinden, wie italienische Nachrichtenagenturen weiter berichteten. Die Italienerin war eine von zwölf Menschen, die bei dem Anschlag mit einem Lastwagen am 19. Dezember umkamen. 

12:46 Uhr: Terrorverdächtiger Amri gelangte offenbar über Lyon nach Italien

Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri ist französischen Medieninformationen zufolge über Lyon und Chambéry nach Italien gelangt. Der Terrorverdächtige habe am vergangenen Donnerstag in Lyon das Bahnticket für Italien gekauft, berichtete die Wochenzeitung „Journal de Dimanche“ mit Verweis auf eine hochrangige Quelle im Pariser Innenministerium.

Der französische Innenminister Bruno Le Roux hatte am Freitagabend laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigt, um die Fakten in diesem Fall präzise festzustellen. Zur vermuteten Reiseroute von Amri über Frankreich äußerte er sich nicht. „Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren“, hatte der Ressortchef dazu gesagt. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte zuvor gemeldet, dass der Terrorverdächtige aus dem französischen Chambéry nach Turin in der italienischen Region Piemont gekommen war. Von dort habe er einen Zug nach Mailand genommen. 

11:44 Uhr: Hofreiter: „Kein Gesetzesdefizit, sondern ein Vollzugsdefizit“

In der Debatte um Konsequenzen aus dem Fall des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri haben sich Grüne und Linke gegen neue Sicherheitsgesetze ausgesprochen. Die Oppositionsparteien kritisierten, dass bestehende Befugnisse etwa bei der Überwachung des als gefährlicher Islamist eingestuften Tunesiers nicht ausreichend genutzt worden seien.

Amri habe als „Top-Gefährder“ gegolten, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der „Saarbrücker Zeitung“. „“arum es trotzdem keine wirksame Überwachung gab, ist mir ein großes Rätsel.“ Auf der heutigen gesetzlichen Grundlage hätte es die Möglichkeit gegeben, einen Gefährder wie Amri umfassend zu überwachen, fügte Hofreiter hinzu. „Nach allem, was man bislang erkennen kann, haben wir im vorliegenden Fall kein Gesetzesdefizit, sondern ein Vollzugsdefizit.“

11:31 Uhr: De Maizière fordert neue Gesetze zur schnelleren Abschiebung

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat SPD und die Grünen aufgefordert, ihre Abwehrhaltung bei neuen Asylgesetzen aufzugeben. Wären Tunesien, Marokko und Algerien als sichere Herkunftsstaaten eingestuft, würden Asylverfahren auch bei Tunesiern schneller und einfacher verlaufen als bisher, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. Er habe weder vor dem aktuellen Fall noch danach Verständnis für die Blockadehaltung der Grünen.

Ferner bestritt de Maiziere dem Blatt zufolge ein allgemeines Versagen der Sicherheitsbehörden im Fall Anis Amr. „Es gibt bisher juristisch keine ausreichende Möglichkeit, jeden dieser Gefährder rund um die Uhr überwachen zu lassen“, sagte der CDU-Politiker. Zu diesem Zeitpunkt schon ein abschließendes Fazit zu ziehen, wäre nicht seriös. 

Bislang steht eine Einigung bei der Einstufung der Maghreb-Staaten aus. Das geplante Gesetz soll die Asylverfahren von Menschen aus diesen Staaten verkürzen, so dass schnellere Abschiebungen möglich werden. Tunesien hatte sich bis vergangenen Mittwoch geweigert, den mutmaßlichen Attentäter von Berlin, Anis Amri, aufzunehmen. Er sollte in der Vergangenheit sowohl aus Italien als auch aus Deutschland in seine Heimat abgeschoben werden. Der 24-Jährige hatte keine Ausweispapiere, die ihn als Tunesier auswiesen. Das nordafrikanische Land verweigerte daraufhin zunächst, Amri einreisen zu lassen.

10:52 Uhr: Polizeipräsident Kandt über Ermittlungsverlauf: „Da braucht mich gar nichts zu ärgern”

Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sagte auf die Frage der „Welt“, ob er sich darüber ärgert, dass der Terrorist Anis A. seinen Ermittlern entwischt ist: „Es gibt grundsätzlich zwei Chancen: Den Täter auf frischer Tat festzunehmen. Oder durch Ermittlungsarbeit und Fahndung. Wir haben ihn identifiziert und waren ihm schnell auf den Fersen. Es gab einen hohen Fahndungsdruck, der Täter ist nach Italien ausgewichen. Da braucht mich gar nichts zu ärgern.“

Innensenator Andreas Geisel (SPD) hätte sich über einen Erfolg der Landespolizei gefreut. „Es wäre besser gewesen, ihn festzunehmen“, sagte Geisel.

03:06 Uhr: Trump fordert Vergeltung für Terroranschlag

Der designierte amerikanische Präsident Donald Trump hat nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin eine entschiedene Reaktion der USA und ihrer Verbündeten gefordert.

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23. Dezember, 21:36 Uhr: Rom verbietet über Feiertage Lastwagen im Zentrum

Die Stadt Rom hat für die bevorstehenden Feiertage ein Verbot für alle Lkw im Stadtzentrum ausgesprochen. Die Maßnahmen gelten vom 24. bis 26. Dezember sowie vom 31. Dezember bis 6. Januar. Ausgenommen seien Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen, die wichtige Güter wie Lebensmittel und Medizin sowie Post beförderten, teilte Bürgermeisterin Virginia Raggi mit. Die Entscheidung sei auf Grundlage von Empfehlungen der Polizei getroffen worden. Gestern hatte Raggi aus Sicherheitsgründen bereits ein Verbot von Feuerwerkskörpern erlassen.

21:04 Uhr: Sesto San Giovanni: Stadt dankt Polizisten für Todesschüsse

Die Bürgermeisterin der Stadt Sesto San Giovanni hat dem Polizisten gedankt, der den Terrorverdächtigen erschoss. „Ich habe ihm gesagt, dass die ganze Stadt dankbar ist und stolz auf die Aktion vergangene Nacht“, sagte Monica Chitto am Abend. Die Einwohner seien verwundert und verängstigt. „Diese Person ist durch Europa gereist und wurde hier gefangen, in Sesto San Giovanni“, sagte die Bürgermeisterin der Stadt nahe Mailand. „Wir müssen herausfinden, wohin dieser Mensch wollte. Falls die Ermittlungen ergeben, dass er in Sesto bleiben wollte, brauchen wir möglicherweise stärkere Polizeipräsenz.“

20:40 Uhr: Frankreich bestätigt nicht, dass Amri durch das Land reiste

Frankreich lässt Medieninformationen zunächst unbestätigt, wonach Amri über das Land nach Italien gelangt sein soll. Der französische Innenminister Bruno Le Roux wies in Paris auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hin. „Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren“, sagte der Minister. „Nur die Ermittlungen werden es erlauben, die Fakten präzise festzustellen.“ Er sei mit seinen Amtskollegen in Deutschland und Italien in Kontakt. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte gemeldet, dass der Terrorverdächtige aus dem französischen Chambéry nach Turin in der italienischen Region Piemont gekommen war. Von dort habe er einen Zug nach Mailand genommen. Medienberichten zufolge war eine entsprechende Fahrkarte bei seiner Leiche gefunden worden.

20:20 Uhr: Italien schiebt tunesischen Häftling ab

Die italienischen Behörden haben einen tunesischen Häftling in sein Heimatland abgeschoben, nachdem er im Gefängnis versucht haben soll, Mitgefangene zu radikalisieren. Der 37-Jährige sei in ein Flugzeug nach Tunesien gesetzt worden, teilte das Innenministerium heute in Rom mit. Dem Innenministerium zufolge versuchte der abgeschobene Häftling, andere muslimische Gefangene für extremistische Ziele zu radikalisieren. Einige Mitgefangene seien wegen der „extremen Unerbittlichkeit“ der 37-Jährigen nicht mehr zu den Gebeten gegangen. Seit Januar 2015 hat Italien damit 131 mutmaßliche Extremisten nach Tunesien abgeschoben.

19:51 Uhr: „Der Spiegel“: Alle zwölf Opfer identifiziert

Offenbar sind inzwischen alle Todesopfer identifiziert. Das berichtet das Magazin “Der Spiegel”. Es soll sich um sechs Männer und sechs Frauen handeln. Darunter seien jeweils eine Frau aus Tschechien, Italien und Israel sowie ein Pole. Die übrigen acht seien Deutsche.

19:38 Uhr: Opfer des Anschlags von Berlin sollen doch Entschädigung erhalten

Das Bundesarbeitsministerin will einem Medienbericht zufolge die Opfer des Anschlags von Berlin entschädigen. „Im Zusammenhang mit den Anschlägen von Berlin ist dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales wichtig, dass jetzt jeder die Hilfe bekommt, die er braucht“, zitierte der Zeitungsverbund RND das Ministerium.

Zuvor hatte es in einigen Medienberichten geheißen, dass eine Klausel im Opfer-Entschädigungs-Gesetz (OEG) Leistungen bei Angriffen durch Kraftfahrzeuge ausschließe. Das Ministerium habe zugesagt, die Ausschlussregel vor dem Hintergrund des Berliner Anschlags zu überprüfen.

19:02 Uhr: Kritik an Namensnennung der italienischen Polizisten

Nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters in Mailand ist Kritik an der Namensnennung der beiden italienischen Polizisten aufgekommen. Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni und Innenminister Marco Minniti hatten Christian Movio und Luca Scatà öffentlich gedankt und auch ihre Namen genannt. Italienische Medien zitierten aus einem Schreiben des Polizeichefs Franco Gabrielli, in dem der vor möglicher Vergeltung gegen Polizisten warnt. Auf Twitter kritisierten Schreiber die Namensnennung, da dies die Polizisten gefährden könne. „Und ihre Adresse teilt ihr nicht mit? Neben den Fotos und den anderen Angaben würde nur noch das fehlen“, kommentierte ein Nutzer zum Beispiel den Tweet des Innenministers.

18:21 Uhr: Experte: Gefährder Amri hätten Auflagen erteilt werden können

Anis Amri hätten als Gefährder zahlreiche Auflagen erteilt werden können. Darauf hat der Ausländer- und Asylrechtsexperte Hubert Heinhold im Interview mit WDR 5 hingewiesen. „Das Instrumentarium war vorhanden, man muss es nur umsetzen“, sagte der Münchener Rechtsanwalt. So hätte die Ausländerbehörde Amri nach dem Aufenthaltsgesetz die Auflage erteilen können, sich bei der Polizei täglich zu melden. Man hätte ihm auch ein Kontaktverbot zu bestimmten Personen erteilen und seine Telekommunikation unterbinden können. „Von alledem hat man keinen Gebrauch gemacht“, sagte Heinhold.

17:44 Uhr: Flughäfen, Bahnhöfe und Grenzgebiet – Bundespolizei massiv präsent

Der Weihnachtsreiseverkehr in Deutschland wird schwer bewacht. An Flughäfen, Bahnhöfen und in einem 30 Kilometer breiten Streifen an den Grenzen Deutschlands sei die Bundespolizei stark präsent, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit. Auch nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters blieben die Sicherheitsvorkehrungen auf unverändert hohem Niveau, hieß es aus der Bundespolizeidirektion Berlin. Die Maßnahmen würden bis auf weiteres aufrechterhalten. Die Bundespolizei hat bundesweit 41.000 Mitarbeiter, darunter sind etwa 31.000 ausgebildete Vollzugsbeamte.

17:14 Uhr: Navid B. „wollte die U-Bahn erwischen“

Der Pakistaner Navid B., der nach dem Berlin-Anschlag zunächst als Hauptverdächtiger galt und später freigelassen wurde, hat erzählt, wie es zu seiner Festnahme am Montagabend kam. Die Polizei nahm mich beim Hansaplatz fest (etwa 1,8 Kilometer entfernt vom Tatort, d. Red.). Ich (…) wollte meine U-Bahn erwischen, um nach Hause zu fahren“, sagte der Asylbewerber der „Welt am Sonntag„. Er habe zurück in seine Unterkunft am Flughafen Tempelhof gewollt, um zu schlafen.

„Dabei musste ich eine Straße überqueren und rannte, weil mir Autos entgegenkamen“, sagte Navid B. „Ein paar Polizisten haben mich rennen sehen und mich angehalten. Sie fragten mich, warum ich renne, und ich sagte ihnen, es war wegen der Autos. Sie haben mich weiter festgehalten.“ Die Polizisten hätten ihn gefragt, ob er den Anschlag verübt hatte, „aber ich sagte ihnen, dass ich unschuldig bin. Ich habe nichts gemacht.“

16:48 Uhr: Ermittler finden offenbar Amris Handy im Lkw

Die Berliner Polizei hat offenbar bei einer weiteren Durchsuchung des Anschlags-Lkw das Handy des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri gefunden. Das berichtet der „Spiegel“. Das Telefon wurde demnach am Dienstag entdeckt. Auch das Telefon des polnischen Lkw-Fahrers sei inzwischen sichergestellt worden. Zeugen hätten das Gerät in Tatortnähe gefunden und der Polizei übergeben..

16:28 Uhr: Das Erste verschiebt Dortmund-„Tatort“

Die ARD hat den für den Neujahrstag vorgesehenen „Tatort“-Krimi aus Dortmund nach dem Terror-Anschlag in Berlin verschoben. Der Film „Sturm“ sei „ein hochspannender „Tatort“ des WDR, der mit dem Selbstmordattentat eines Islamisten endet“, sagte Programmdirektor Volker Herres in einer Mitteilung. Er wecke jedoch mit seinen Bildern und Eindrücken „Assoziationen zum Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin“. Natürlich müsse ein „Tatort“ nah an gesellschaftlichen Realitäten sein, sagte Herres weiter.

„Aber mit Rücksicht auf die Opfer, ihre Angehörigen, Betroffene und das Empfinden von Zuschauern wollen wir diesen „Tatort“ nicht am Abend des ersten Tages im neuen Jahr, sondern mit größerem zeitlichen Abstand zeigen.“ Der Film werde nun auf den 29. Januar verschoben. Stattdessen ist am Neujahrstag nun der „Tatort: Söhne und Väter“ vom Hessischen Rundfunk vorgesehen, der ursprünglich am 29. Januar laufen sollte.

16:11 Uhr: Das geschah in Sesto San Giovanni

Die Mailänder Polizeiführung hat das nächtliche Zusammentreffen mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin detailliert geschildert. Demnach spielte sich das Geschehen bei einer normalen Personenkontrolle so ab: Der europaweit gesuchte Anis Amri sei sehr ruhig gewesen, habe Italienisch gesprochen, wenn auch mit ausländischem Akzent – der Tunesier hatte sich früher jahrelang in Italien aufgehalten und war dort im Gefängnis.

Den Polizisten sagte er demnach, er sei aus der südlichen Region Reggio Calabria, doch der Akzent habe den Beamten Christian Movio aufhorchen lassen. Movio forderte Amri auf, seinen Rucksack zu leeren. Daraufhin habe dieser eine geladene entsicherte Pistole des Kalibers 22 aus der Jacke hervorgeholt – und geschossen. Movio sei an der Schulter getroffen worden.

Der jüngere Polizist Luca Scatà (29), der sich hinter dem Streifenwagen versteckte, erwiderte das Feuer. Amri rief: „Polizisten-Bastarde“. Scatà habe zwei Mal geschossen, dabei habe er Amris Brustkorb getroffen. Alle Reanimationsversuche der Polizisten waren vergeblich, nach zehn Minuten starb Amri, wie es heißt.

16:10 Uhr: Konzert am Brandenburger Tor beginnt

Mit dem Lied „We Are The World“ haben Musiker am Brandenburger Tor ein Solidaritätskonzert im Gedenken an den Terroranschlag eröffnet. Unter dem Motto „Together Berlin“ sollte die Aktion ein Zeichen setzen. „Wir wollen uns Freundschaft, Verbundenheit und Liebe im Leben nicht nehmen lassen“, sagte der Veranstalter Rainer Wohltat dazu vorab. Am Freitagnachmittag waren bei kaltem Winterwetter zunächst nur einige Hundert Besucher unterwegs. Zur Sicherheit gab es Taschenkontrollen am Eingang und Betonsperren. Auf der Liste der Musiker standen Max Giesinger, Elen, Triple L und Valerio Lombardo.

16:01 Uhr: Eines der Opfer als Frau aus Neuss identifiziert

Eine Frau aus Neuss ist unter den Opfern des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Das Bundeskriminalamt habe sie identifiziert, teilte die Polizei in Neuss mit. Die Frau, zu der die Behörden keine näheren Angaben machten, sei zusammen mit ihrem erwachsenen Sohn auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, als der Lastwagen in die Menschenmenge fuhr. Der Sohn habe überlebt, werde aber noch im Krankenhaus behandelt.

15:18 Uhr: Merkel fordert schnellere Abschiebungen nach Tunesien

Nach dem Anschlag in Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr und schnellere Abschiebungen nach Tunesien gefordert. Die Rückführungen in das nordafrikanische Land müssten „deutlich“ beschleunigt und die Zahl weiter erhöht werden, sagte Merkel in Berlin. Dies habe sie auch dem tunesischen Präsidenten Béji Caid Essebsi in einem zuvor geführten Telefonat gesagt. 

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurde das Attentat von dem Tunesier Anis Amri ausgeführt, dessen Abschiebung aus Deutschland zuvor an der magelnden Kooperation seines Heimatlandes gescheitert war. 

15:16 Uhr: Merkel dankt Italien 

Nach dem Tod des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri bei einem Schusswechsel in Mailand hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) des Eingreifen der italienischen Behörden gewürdigt. „Unser großer Dank geht an die italienische Polizei und die übrigen Kräfte von Sicherheit und Justiz für die denkbar engste Zusammenarbeit in diesem Fall“, sagte Merkel in Berlin. Sie hob auch die Kooperation mit anderen europäischen und internationalen Partnern hervor.

Die Kanzlerin betonte, mit dem Tod Amris seien die Ermittlungen nicht vorüber. „Wenn es weitere Schuldige oder Helfershelfer gibt, werden wir sie zur Rechenschaft ziehen.“ 

15:02 Uhr: IS-Sprachrohr veröffentlicht angebliches Video mit Amri

Das IS-Sprachrohr Amak hat ein Video veröffentlicht, auf dem der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri zu sehen sein soll. Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört dieser dem Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue. Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. 

Der auf dem Video zu sehende junge Mann richtet sich dabei an die „Kreuzzügler“: „Wir kommen zu Euch, um Euch zu schlachten, Ihr Schweine.“ Es werde Rache für das Blut von Muslimen geben, das vergossen wurde.

Dabei steht Amri offensichtlich auf einer Brücke. Hinter ihm ist ein Gewässer zu sehen. Die Aufnahme könnte in Berlin aufgenommen sein. Die Natur deutet darauf hin, dass es schon älter ist.

14:40 Uhr: De Maizière „erleichtert“ über Ausschaltung Amris

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat mit großer Erleichterung auf die Ausschaltung des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri reagiert. „Ich bin sehr erleichtert, dass von diesem Attentäter keine Gefahr mehr ausgeht“, sagte der CDU-Politiker auf einer Pressekonferenz.

Er beglückwünschte die italienischen Behörden und bedankte sich bei den beiden Polizisten, die Amri gestellt hatten. Der Tunesier starb am frühen Freitagmorgen durch eine Polizeikugel bei Mailand.

„Dieser Fahndungserfolg beendet selbstverständlich die Ermittlungen nicht“, betonte der Minister. Dabei gehe es um die Aufdeckung möglicher Netzwerke, um weitere Hintergründe sowie den Ablauf von Tat und Flucht. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, kündigte an, dass auch über die Weihnachtstage eine „dreistellige Zahl von Ermittlern“ an dem Fall arbeiten werde.

14:02 Uhr: Mailands Polizeipräsident – Amri war extrem gefährlich

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist nach italienischen Angaben alleine unterwegs gewesen, als er auf die Polizisten in Mailand traf. Auf ihn seien zwei Schüsse abgegeben worden, einer habe den Brustkorb getroffen und sei tödlich gewesen, sagte der Mailänder Polizeipräsident Antonio de Iesu bei einer Pressekonferenz. 

Anis Amri sei „höchst gefährlich“ gewesen und hätte vermutlich erneut zugeschlagen. Die beiden jungen Polizisten hätten sich vorbildlich verhalten und seien mutig gewesen. Sie hätten ihn kontrolliert, weil er ihnen auffällig vorgekommen sei.

„Er hätte weitere Attentate begehen können. Er war eine durchgeknallte Zeitbombe, ein hochgefährlicher Mann auf der Flucht. Er war mit geladener Pistole unterwegs und jederzeit bereit, sie zu benutzen.“ Der Polizeipräsident wies Berichte zurück, wonach Amri „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben soll. Davon wisse er nichts, sagte de Iesu. Aber Amri habe die Polizisten als „Bastarde“ beschimpft. 

Die italienische Polizei veröffentlichte dieses Foto des 36-jährigen Polizisten Christian Movio, der bei der Personenkontrolle von Anis Amri angeschossen wurde. (Foto: Italian Police/ANSA/dpa)

13:50 Uhr: Merkel tritt um 15 Uhr vor die Presse

Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich um 15.00 Uhr (Live bei N24) zum Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri äußern. Dies kündigt das Bundespresseamt an.

13:45 Uhr: Mailänder Polizei – Hatten keinen Hinweis auf Amri

Die Mailänder Polizei hatte nach Angaben ihres Präsidenten keine Geheimdienstinformationen oder andere Hinweise darauf, dass sich Amri nach Mailand abgesetzt hatte. Amri habe sich verdächtig verhalten und sei deswegen kontrolliert worden. Die Polizeistreife habe keine Ahnung gehabt, dass es sich um den mutmaßlichen Berlin-Attentäter handeln könnte, sonst wäre sie vorsichtiger gewesen, sagt Antonio De Iesu. „Es scheint absurd, dass ein Terrorist dieses Kalibers zufällig entdeckt wurde bei einer normalen Kontrolle – aber so war es.“

13:38 Uhr: Generalbundesanwalt bestätigt Tod des Terrorverdächtigen Amri 

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, ist nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank tot. Frank bestätigte in Karlsruhe eine entsprechende Erklärung des italienischen Innenministers Marco Minniti. Nun sollten die Ermittlungen sich mit Hochdruck auf Helfer und Mitwisser des Anschlags konzentrieren, sagte Frank.

13:26 Uhr: Marokko warnte vor Terroranschlag von Amri

Die marokkanischen Sicherheitsbehörden haben Deutschland zwei Mal vor Anschlagsplänen von Anis Amri gewarnt. Das erfuhr die „Welt“ von der marokkanischen Regierung. Der marokkanische Nachrichtendienst soll die Warnungen am 19. September und 11. Oktober 2016 an den Bundesnachrichtendienst weitergeleitet haben.

13:17 Uhr:  LKA – Person auf Fotos vor Moschee nicht Amri

Bei der Person auf den am Donnerstag bekanntgewordenen Fotos einer Überwachungskamera vor einer Moschee in Berlin handelt es sich nicht um den mutmaßlichen Attentäter Anis Amri. Das teilte der Chef des Landeskriminalamts, Christian Steiof, am Freitag in einer Sitzung des Berliner Innenausschusses mit. Nach Aussagen der Polizeibeamten, die Amri kennen oder zeitweise observiert haben, «ist die Person auf diesen veröffentlichten Bildern nicht Anis Amri», sagte er.

12:59 Uhr: Berliner Polizei sagt „Grazie“

Die Berliner Polizei hat sich bei ihren italienischen Kollegen bedankt für die Hilfe bei der europaweiten Suche nach dem mutmaßlichen Berliner Attentäter Anis Amri. «Grazie e pronta guarigione ai colleghi feriti», schrieb die Polizei am Freitag bei Twitter auf Italienisch. «Danke für die Unterstützung & gute Besserung dem verletzten Kollegen.»

12:25 Uhr: Ermittler wollen Amris Waffe identifizieren 

Nach der Erschießung des mutmaßlichen Berliner Lastwagen-Attentäters in Mailand versuchen die Ermittler in Italien mehr über die Waffe herauszufinden, die Anis Amri bei sich trug. Man wolle herausfinden, ob es sich um dieselbe Waffe handle, die bei der Entführung des polnischen Lkws am Montag in Berlin verwendet wurde, berichtete die Tageszeitung «La Repubblica» am Freitag. Amri habe in Mailand mit einer 22-Kaliber-Pistole geschossen, schrieb die Polizei auf Facebook. 

12:06 Uhr: Amri wurde vor Bahnhof erschossen 

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist am Bahnhof der Stadt Sesto San Giovanni im Großraum Mailand erschossen worden. Anwohner berichteten am Freitag, sie hätten am Morgen mehrere Schüsse gehört, aus dem Fenster geschaut und einen Mann am Boden liegen sehen.

Nach Polizeiangaben hatte der europaweit mit Haftbefehl gesuchte Tunesier Anis Amri bei einer Personenkontrolle auf die Polizisten gefeuert, ehe diese ihn erschossen. Die Beamten hätten versucht, ihn zu reanimieren, berichteten Augenzeugen. Den tödlichen Schuss auf Amri gab nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa ein 29-jähriger Polizist ab. 

11:43 Uhr: Bundesregierung dankt italienischen Behörden 

Die Bundesregierung hat den italienischen Behörden für die Zusammenarbeit im Fall des Terrorverdächtigen Anis Amri gedankt. Es habe einen sehr engen und vertrauensvollen Informationstausch am Freitagvormittag gegeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. So sei der amtierende deutsche Generalkonsul in Mailand sehr früh eingeweiht worden, es habe auch direkten Kontakt mit dem dortigen Polizeipräfekten gegeben.

11:40 Uhr: Noch keine Bestätigung der Bundesregierung für Tod Amris

Die Bundesregierung hat den Tod des mutmaßlichen Attentäters von Berlin noch nicht offiziell bestätigt. «Ich würde sie da ein bisschen um Geduld bitten. Die Dinge sind im Fluss», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin. Die Regierung stehe in engem Kontakt mit den italienischen Behörden. Ein Sprecher des Innenministeriums fügte an, die Bundesregierung habe aus dem Land noch keine regierungsamtliche Bestätigung erhalten. Die Anzeichen verdichteten sich aber, dass es sich bei dem in Mailand Erschossenen um den gesuchten Tunesier Anis Amri handele. 

11:38 Uhr: Amri hatte keine Dokumente bei sich 

Der italienischen Polizei zufolge hatte der erschossene Terrorverdächtige Anis Amri bei der Kontrolle gegen 3.30 Uhr in Mailand keine Dokumente bei sich. Er habe mit einer 22-Kaliber-Pistole geschossen, schrieb die Polizei auf Facebook. Die Waffe sei scharf gewesen, als er sie aus einem kleinen Rucksack holte.

11:34 Uhr: Senator – Fahndungsmaßnahmen laufen weiter

Nach dem gemeldeten Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri in Italien gehen die Ermittlungen zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz laut Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) unvermindert weiter. «Das bedeutet nicht, dass wir die Fahndungsmaßnahmen aufheben werden», sagte Geisel in einer Sitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. So müsse zum Beispiel geklärt werden, ob der Attentäter Komplizen hatte. «Der Sachverhalt wird weiter aufgeklärt.» Gegenwärtig sei der Tod Amris von deutscher Seite noch nicht bestätigt, fügte Geisel hinzu. 

11:09 Uhr: Innenminister bestätigt Tod von Anis Amri

Der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri ist in Mailand erschossen worden. Das bestätigte der italienische Innenminister Marco Minniti am Freitag. Es bestehe „kein Zweifel“ an der Identität des Getöteten, sagte Minniti. Der Tunesier war demnach in der Nacht von einer Polizeistreife angehalten worden und lieferte sich daraufhin einen Schusswechsel mit den Beamten.

Italienische Ermittler am Ort der Schießerei in Mailand. (Foto: AP)

11:05 Uhr: Getöteter Amri anhand der Fingerabdrücke identifiziert

Der in Mailand erschossene Mann ist nach Angaben aus Polizeikreisen anhand von Fingerabdrücken als der Berliner Attentäter Anis Amri identifiziert worden.

10:30 Uhr: Anis Amri offenbar in Italien erschossen

Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Mailand bei einer Schiesserei erschossen worden. Dies hatte die Nachrichtenagentur Reuters erfahren. Die italienische Nachrichtenagentur ANSA bestätigt diese Information ebenfalls. Auch das italienische Magazin „Panorama“ berichtet, dass Anis Amri in Mailand erschossen worden sein soll. Die Bundesanwaltschaft sei des in Kontakt mit italienischen Behörden, ließ ein Sprecher ausrichten.

Die italienische Zeitung „La repubblica“ berichtet, dass eine Polizeistreife in der Nacht von Donnerstag auf Freitag losgeschickt worden sei, etwa um drei Uhr, nachdem Schüsse gehört worden waren. Sie sollen einen maghrebinisch aussehehenden Mann angetroffen haben, der allein zu Fuß unterwegs gewesen ist.

Amri habe laut „La repubblica“ das Feuer auf zwei Polizisten eröffnet habe, nachdem diese ihn um Dokumente gebeten hatten. Er habe daraufhin eine Pistole Kaliber 22 aus seinem Rucksack gezogen und geschossen. Die Polizisten sollen daraufhin das Feuer erwidert haben. Eine Kugel, die der Fahrer des Streifenwagens aus dem Auto abgefeuert hat, soll Amri tödlich getroffen haben. Ein Polizist soll dabei an der Schulter verletzt worden sein. Der Polizist wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

„Die Abklärungen laufen, wir sind in Kontakt mit den italienischen Sicherheitsbehörden“, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Amri, der bei dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet haben soll, hatte in der Vergangenheit mehrere Jahre in Italien gelebt. Das italienische Innenministerium kündigt für 10.45 Uhr eine Pressekonferenz in Rom an.

Ein Polizist steht schwer bewaffnet auf der Piazza del Duomo in Mailand. (Foto: DPA)

10:18 Uhr: Amri möglicherweise in Dänemark gesichtet

Ein Mann, auf den die Beschreibung Amris passt, ist in der dänischen Stadt Aalborg gesehen worden, teilt die dänische Polizei mit. Ein Einsatz laufe. Passanten sollten die Gegend meiden.

08:31 Uhr: Polizei prüft Verbindung von Amri zu Mord an der Hamburger Alster 

Nach dem Anschlag von Berlin prüft die Hamburger Polizei, ob der europaweit gesuchte Anis Amri für den Mord an einem 16-Jährigen Mitte Oktober an der Alster verantwortlich sein könnte. Die Mordkommission habe Ähnlichkeiten zwischen dem Terrorverdächtigen Amri und dem Phantombild in dem Mordfall festgestellt, berichteten die Zeitungen der Funke-Gruppe. Ein Polizeisprecher bestätigte am Freitag den Bericht: «Das ist eine weitere Spur, der wir nachgehen. Nach derzeitigem Stand gibt es da aber keine Hinweise.»

Ein Unbekannter hatte am 16. Oktober einen 16-Jährigen unter der Kennedybrücke mit mehreren Messerstichen getötet. Die Begleiterin des Jugendlichen stieß der Angreifer ins Wasser. Die 15-Jährige konnte sich unverletzt ans Ufer retten.

Das Phantombild des Hamburger Alster-Mörders. (Foto: DPA)

08:29 Uhr: Polizei – Keine Verbindung zwischen Amri und Duisburg-Festnahmen

Die Festnahmen in Duisburg stehen nach Polizeiangaben nicht in Verbindung zur Fahnung nach Amri. „Es gibt keinen Zusammenhang mit dem Fall Amri außer dem terroristischen Hintergrund“, sagt ein Sprecher der zuständigen Polizei in Essen. Bislang sei keine Pressekonferenz dazu geplant, es sei denn, es gebe im Tagesverlauf neue Entwicklungen.

08:25 Uhr: Göring-Eckardt fordert Konsequenzen für Tunesien

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat eine härtere Gangart gegenüber Tunesien wegen mangelnder Kooperation im Fall des Anschlagsverdächtigen Anis Amri gefordert. Auf die Frage, ob dem nordafrikanischen Land Hilfsmittel gekürzt werden sollten, sagte sie am Freitag im „Morgenmagazin“ des ZDF: „Wenn man die Regierung treffen kann, bin ich sehr dafür, auch solche Mittel anzuwenden.“ Allerdings dürften derartige Maßnahmen nicht zu Lasten der Armen gehen.

07:57 Uhr: Terror-Experte spricht von „systemischem Versagen“

Im Anti-Terror-Kampf in Deutschland sind die Behörden nach den Worten des Terrorismus-Experten Peter Neumann bisher «relativ naiv» gewesen. Das könne sich nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten ändern, sagte Neumann amFreitag im ZDF-Morgenmagazin. Nötig sei eine schlüssige Strategie. Dazu müsse man sich unter anderem mit der zur Verfügung stehenden Technologie, dem Personal, der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern sowie der Prävention auseinandersetzen. Neumann sprach von einem «systemischen Versagen» in den Strukturen.

05:51 Uhr: Özdemir kritisiert Tunesien wegen Amris geplatzter Abschiebung

Grünen-Chef Cem Özdemir macht den tunesischen Behörden wegen der gescheiterten Abschiebung des Terrorverdächtigen Anis Amri Vorwürfe. Das Verhalten der tunesischen Stellen in dieser Sache sei «ärgerlich», sagte Özdemir der «Bild»-Zeitung. «Es kann nicht sein, dass manche Länder über Unterstützung dankbar sind, aber sich weigern, Verbrecher aus ihren Ländern wieder aufzunehmen.»

Migranten wie Amri, die als sogenannte Gefährder identifiziert worden seien, müssten künftig schneller abgeschoben werden, forderte Özdemir. «Wenn eine kürzlich eingereiste Person hierzulande gegen den Westen und seine Werte Anschläge verüben kann und damit das Leben meiner Mitbürger gefährden kann, sehe ich wenig Argumente, warum so eine Person bei uns bleiben soll.»

04:30 Uhr: Wagenknecht: Umgang der Behörden mit Amri «kaum nachvollziehbar»

Die Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht hat den Umgang der Sicherheitsbehörden mit dem Terrorverdächtigen Anis Amri als unverständlich kritisiert. «Der Verdächtige war als Gefährder eingestuft», sagte die Linksfraktionschefin in Berlin. «Warum wurde er nicht rund um die Uhr beobachtet oder, besser, nach Ablehnung seines Asylantrags ausgewiesen? Das ist kaum nachvollziehbar.»

Wagenknecht betonte: «Unabhängig von dem aktuellen Fall ist es natürlich ein Problem, dass eine zeitlang überhaupt nicht kontrolliert wurde, wer ins Land kommt.» Das sei auch eine Möglichkeit für terroristische Organisationen gewesen, ihre Leute hier einzuschleusen. «Dass sich dadurch die Sicherheitslage nicht verbessert hat, ist klar.»

Wagenknecht kritisierte: «Die Polizei ist seit Jahren kaputt gespart worden. Im Ergebnis gibt es nicht die personelle und technische Ausstattung, die der heutigen Gefahrenlage angemessen wäre.»

01:19 Uhr: Tatverdächtiger wurde kurz nach Anschlag in Berlin gefilmt

Der Tatverdächtige Anis Amri ist einem Medienbericht zufolge nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin kurz danach in einer Moschee gefilmt worden. Auch einige Tage davor sei er von Sicherheitskräften aufgenommen worden. Dies zeigten Observationsbilder, die dem Sender RBB vorliegen. Die Polizei hatte zunächst einen anderen Verdächtigen im Visier. Auf den Bildern sei der 24-jährige Tunesier in den Nächten vom 14. und 15. Dezember zu erkennen. Diese Woche sei er in der Nacht zu Dienstag, also nur wenige Stunden nach der Tat, bei der Observation einer Moschee im Berliner Stadtteil Moabit gefilmt worden.

Die Meldungen vom 22. Dezember:

21:52 Uhr: Auto-Kamera filmt Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt

Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist zum Teil auf dem Video einer Auto-Kamera (Dashcam) festgehalten. In dem Film ist zu sehen, wie der schwarze Lkw ungebremst in Richtung des hell erleuchteten Marktes an der Gedächtniskirche rast. Sekunden später fliehen Menschen vom Breitscheidplatz. 

21:24 Uhr: Amri offenbar kurz nach Anschlag in Berliner Moschee gesichtet

Der Terrorverdächtige Anis Amri ist nach einem Bericht des RBB wenige Stunden nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an einem Salafistentreffpunkt in Berlin gefilmt worden. Der Sender veröffentlichte am Abend Observationsbilder, die den 24 Jahre alten Tunesier vor einem Moschee-Verein zeigen sollen. Demnach wurde Amri am frühen Dienstagmorgen gefilmt, also knapp acht Stunden nach dem Anschlag. Weitere Observationsbilder sollen den Tunesier an derselben Stelle am 14. und 15. Dezember zeigen. Die Berliner Polizei wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.

Ort der Observation war die Vorderseite des Gebäudes des Moschee-Vereins. Dieser war heute von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei gestürmt worden. Der Moschee-Verein „Fussilet 33“ wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime – meist Türken und Kaukasier – für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Syrien radikalisiert worden sein.

20:39 Uhr: „Together Berlin“: Zehntausende zu Gedenkkonzert erwartet

Mit einem Konzert am Brandenburger Tor wollen Berliner Künstler und Politiker morgen der Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt gedenken. Neben dem Gedenken an die Toten solle unter dem Motto „Together Berlin“ für das Leben, gemeinsame Werte und Freiheit demonstriert werden, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Unter anderem sollen die Musiker Max Giesinger, Elen, Graham Candy, The Dark Tenor, Sebastian Hämer sowie Triple L und Valerio Lombardo auftreten.

Rund 50 Künstler mit zehn Auftritten bestritten das Programm, kündigte der Geschäftsführer der Event-Firma Wohlthat Entertainment, Rainer Wohlthat, an. Wohlthat rechnet mit mehreren zehntausend Besuchern, vor denen auch Politiker reden sollen. So sei der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) angefragt, noch sei aber nicht sicher, ob er kommen werde. Vor Beginn des Konzerts um 15:00 Uhr wird es eine Gedenkminute geben.

19:39 Uhr: „Ich schlage dir den Kopf ab“, drohte Amri einem Mithäftling

Die Strafvollzugsbehörde im italienischen Justizministerium hat dem Komitee für strategische Antiterrorismus-Analyse Italiens (CASA) nach der Entlassung Amris aus der Haft in Palermo einen Bericht zugestellt, berichtet die Agentur Ansa. Darin heißt es, dass Amri in der Haft Zeichen für eine Radikalisierung und eine Annäherung an die Ideale des islamischen Terrorismus gezeigt habe. Einem christlichen Mithäftling drohte er demnach: “Ich schlage dir den Kopf ab.”

19:12 Uhr: Terrorismusexperte Neumann: „Systemisches Versagen“ der Behörden

Der Terrorismusforscher Peter Neumann wirft den deutschen Behörden ein „systemisches Versagen“ bei der Bekämpfung des Terrorismus vor. „Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri war den Behörden bekannt. Man wusste, dass er die Absicht hatte, in Deutschland einen Anschlag durchzuführen und trotzdem haben die Strukturen nicht funktioniert“, so Neumann vom King’s College in London. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Verdächtige sich in die Enge getrieben fühle und zu weiteren Taten bereit sei. „Das ist wirklich im Moment keine gute Situation.“ Er könne sich vorstellen, dass der Tatverdächtige „gar nicht so weit weg und dass er nach wie vor mit Leuten aus der Szene in Kontakt ist“.

18:21 Uhr: Bundesanwaltschaft: Haftbefehl gegen Anis Amri erwirkt

Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstag Haftbefehl gegen den flüchtigen 24-jährigen Tunesier Anis Amri wegen des Lastwagen-Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt erwirkt. Das teilte eine Sprecherin der Behörde am Abend in Karlsruhe mit. (Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version hieß es erlassen. Nun korrigiert: erwirkt)

17:59 Uhr: Berliner Polizei stürmt Moschee-Verein

Berliner Sicherheitskräfte haben bei einer Reihe von Einsätzen in der Hauptstadt nach dem Terrorverdächtigen Tunesier Anis Amri gesucht. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte auch einen Salafistentreffpunkt im Stadtteil Moabit. Dort soll auch Amri verkehrt haben. Die „Berliner Zeitung“ berichtete, bei dem Einsatz gegen den Moschee-Verein „Fussilet 33“ seien Blendgranaten benutzt und eine Tür aufgesprengt worden. Der Moschee-Verein „Fussilet 33“ wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime – meist Türken und Kaukasier – für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Syrien radikalisiert worden sein. Auch sei Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden.

2015 hatte die Polizei die Räume schon einmal gestürmt. Ein Iman saß zeitweise in Untersuchungshaft. Nach dpa-Information gab es noch weitere Einsätze gegen mögliche Kontaktpersonen Amris in der Hauptstadt. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung stoppte die Polizei auch U-Bahnen auf der Suche nach dem Verdächtigen. Nach Angaben eines dpa-Reporters durchsuchten Spezialkräfte mit Maschinenpistolen auch eine Bahn am U-Bahnhof Mehringdamm. Die Suche blieb ergebnislos.

17:15 Uhr: Müllers Weihnachtsbotschaft: „Hass hat in Berlin keinen Platz“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat in seiner Weihnachtsbotschaft den Opfern des Anschlags sein Mitgefühl ausgedrückt. „Der Terroranschlag vom Breitscheidplatz überschattet Feiertage und Jahreswechsel“, sagte Müller. „Unsere Gedanken sind als allererstes bei den Opfern und bei ihren Familien, Freunden und Bekannten, die den schrecklichen Verlust verarbeiten müssen.“ Müller erinnerte zwei Tage vor Heiligabend auch an die teils schwer verletzten Anschlagsopfern, die in den Krankenhäusern um ihr Leben ringen. „Ihre Angehörigen erleben Tage voller Sorge und Angst. Auch sie sollen wissen, dass sie nicht allein sind.“

17:04 Uhr: Zustand einiger Verletzter weiter kritisch

Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt werden zwölf Schwerstverletzte weiter in Berliner Kliniken behandelt. Einige von ihnen seien in kritischer Verfassung, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit mit. Die Zahl der Todesopfer sei bisher nicht weiter gestiegen; sie liegt bei 12. 

14 mittel- bis leichtverletzte Opfer des Attentats werden zur Zeit noch in Kliniken behandelt, 30 wurden inzwischen entlassen. Bei einer erneuten Abfrage aller Berliner Krankenhäuser mit Notaufnahmen haben sich nach der Todesfahrt mehr Leichtverletzte als bisher erfasst in Kliniken behandeln lassen. Insgesamt gab es nach der aktuellen Zählung 56 Verletzte am Breitscheidplatz, die medizinische Hilfe im Krankenhaus brauchten.

17:00 Uhr: Durchsuchung in Heilbronn: Busfahrer gab falschen Hinweis

Entwarnung in Heilbronn: Der Reisende, den der Fahrer eines Fernbusses als Anis Amri erkannt haben wollte, war offenbar nicht der Verdächtige. Das berichtet die „Heilbronner Stimme“. Das SEK habe zuvor den Bus, der in Richtung Bosnien fuhr, durchsucht. 

16:09 Uhr: Polizei durchsucht Reisebus in Heilbronn

Die Polizei durchsucht zurzeit offenbar einen Reisebus am Hauptbahnhof Heilbronn. Laut Informationen der „Heilbronner Stimme“ steht der Einsatz in Zusammenhang mit der Fahndung nach dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin, Anis Amri. Allerdings gebe es dafür keine Bestätigung durch den Generalbundesanwalt.

16:08: Uhr: Merkel „stolz“ auf besonnene Reaktion der Menschen

Kanzlerin Merkel sprach von einer „hoffentlich baldigen Festnahme“. Sie lobte die „hochprofessionelle Arbeit“ der BKA-Mitarbeiter und der Landesbehörden. Die Zusammenarbeit laufe „reibungslos und mit großem Elan“. Die Kanzlerin betonte, man sei „in jeder Stunde“ in Gedanken bei den Opfern des Anschlags. Gerade ihnen schulde man einen Erfolg.

Merkel sagte: „Ich bin in den letzten Tagen sehr stolz gewesen, wie besonnen die große Zahl der Menschen auf diese Situation reagiert.“

16:05 Uhr: De Maizière bestätigt Fund von Fingerabdrücken im Lkw

Innenminister Thomas de Maizière hat bestätigt, dass Anis Amris Fingerabdrücke im Fahrerhaus des Anschlags-Lkw gefunden wurden. Es gebe „zusätzliche Hinweise“, dass der Verdächtige „mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter ist.“ Das sagte de Maiziére nach einem gemeinsamen Besuch des Bundeskriminalamts (BKA) mit Kanzerlin Angela Merkel und Justizminister Heiko Maas in Berlin.

15:30 Uhr: Bundesanwalt will sich noch heute äußern

Live um 18 Uhr bei N24: Die Bundesanwaltschaft beabsichtigt, heute um 18 Uhr Einzelheiten zu den Ermittlungen bekanntzugeben. Das teilt ein Sprecher der Behörde mit.

15:00 Uhr: Merkel, de Maizière und Maas besuchen BKA

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) informiert sich derzeit beim Bundeskriminalamt (BKA) in Berlin über den Ermittlungsstand nach dem Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt. Gemeinsam mit Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD) traf sie am Donnerstagnachmittag am Berliner BKA-Standort im Stadtteil Treptow ein.

BKA-Präsident Holger Münch wollte die Kanzlerin und die Minister persönlich unterrichten. Es wurde erwartet, dass sich Merkel oder die Minister auch zu Medienberichten äußern, dass Fingerabdrücke des terrorverdächtigen Tunesiers Anis Amri am Lastwagen gefunden wurden, mit dem am Montag 12 Menschen getötet und rund 50 verletzt worden waren.

14:47 Uhr: Darum wurde der Lkw nicht sofort untersucht

Warum wurde der Lkw nicht sofort am Tatort untersucht? Am Dienstag wurde dieser zunächst in eine Halle der Polizei abtransportiert. Nach Informationen von “Süddeutscher Zeitung” und “Spiegel” wollten Kriminaltechniker dort zunächst Personenspürhunde, sogenannte Mantrailer, an die Fahrerkabine führen und so auf den Geruch des Verdächtigen ansetzen.

Personensuchhunde, sogenannte Mantrailer, werden jahrelang darauf trainiert, selbst kleine Geruchsspuren von Vermissten noch nach vielen Tagen zu erschnuppern – und diesen zu folgen. Die Geruchsspur wäre verfälscht worden, wenn Ermittler vorher die Kabine betreten hätten, so die Zeitung. Erst danach wurde das Führerhaus näher untersucht und das Ausweisdokument von Anis Amri gefunden. 

14:05 Uhr: Gauland: „Es ist falsch, der Kanzlerin Blutschuld zuzurechnen“

AfD-Vize Alexander Gauland hat sich von den Twitter-Äußerungen des AfD-Europaabgeordneten Marcus Pretzell und des baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Stefan Räpple nach dem Berliner Anschlag distanziert. „Ich halte es für völlig falsch, wie Marcus Pretzell oder offenbar Stefan Räpple zu suggerieren, dass der Bundeskanzlerin eine Blutschuld zuzurechnen sei“, sagte Gauland der „Welt“.

Zwar habe er, so Gauland, „selbst gesagt, dass die Flüchtlingspolitik offensichtlich schuld an dieser Entwicklung“ sei. Aber „auf die Flüchtlingspolitik zu verweisen“ sei „etwas Anderes als nahezulegen, dass ein Politiker Täter ins Land gelassen habe und daher in Verbrechen involviert sei“.

Unmittelbar nach dem Anschlag am Montagabend hatte Pretzell, Lebensgefährte von AfD-Chefin Frauke Petry, auf Twitter geschrieben, die Berliner Opfer seien „Merkels Tote“, und der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Stefan Räpple erklärte, die Bundeskanzlerin habe Blut an ihren Händen. Das volle Interview gibt es hier

13:38 Uhr: Rom bestätigt Tod von Italienerin bei Anschlag

Bei dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt ist eine Frau aus Italien ums Leben gekommen. Das bestätigte die Regierung in Rom. „Italien gedenkt Fabrizia Di Lorenzos, einer von den Terroristen getöteten Musterbürgerin. Das Land schließt sich tief bewegt dem Schmerz der Familie an“, schrieb Ministerpräsident Paolo Gentiloni auf Twitter.

Außenminister Angelino Alfano erklärte, dass die deutschen Behörden die Identifizierung der 31-Jährigen abgeschlossen hätten. „Ich bin von Herzen der Familie und ihren Liebsten nahe und teile den enormen Schmerz“, sagte Alfano.

Am Donnerstag war ebenfalls bekannt geworden, dass eine Frau aus Israel bei dem Anschlag ums Leben gekommen war. Ihr Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt.

13:01 Uhr: FDP-Chef Lindner kritisiert „Staatsversagen“

FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem Berliner Terroranschlag «katastrophale Fehler» der Behörden kritisiert und auch Vorwürfe gegen NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) erhoben. «Es liegt offenbar ein Staatsversagen vor, das nicht toleriert werden kann», sagte der NRW-Fraktionsvorsitzende. «Es ist ein altes Muster von Herrn Jäger, dabei Verantwortung reflexhaft an andere wegzudrücken.» Wer die Fehler zu verantworten habe, müsse präzise ermittelt werden. Lindner forderte: «Gefährder müssen zukünftig lückenlos überwacht werden. Dafür müssen die technischen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden.» Notfalls sollten ihnen elektronische Fußfesseln angelegt werden.

12:22 Uhr: Fingerabdrücke Amris an Lkw-Tür gefunden

Die Fingerabdrücke des gesuchten Tunesiers Anis Amri sind Medienberichten zufolge an der Tür des bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt eingesetzten Lkw gefunden worden. Das berichteten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR am Donnerstag unter Berufung auf eigene Informationen.

12:00 Uhr: Amri bot sich offenbar als Selbstmordattentäter an

Der wegen des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt gesuchte Tunesier Anis Amri hat sich nach einem Bericht des „Spiegel“ offenbar bereits vor Monaten als Selbstmordattentäter angeboten. Das Magazin beruft sich auf die Auswertung der Telefonüberwachung sogenannter „Hassprediger“. Allerdings seien die Äußerungen Amris so verklausuliert gewesen, dass sie nicht für eine Festnahme ausgereicht hätten. Dem Bericht zufolge erkundigte sich der Tunesier auch, wie er sich Waffen beschaffen könne.

Über Amri, der 2015 über Italien nach Deutschland gelangt war, hieß es weiter im „Spiegel“, er habe sich hierzulande gegenüber den Behörden als politisch verfolgter Ägypter ausgegeben. Da er so gut wie keine Angaben über Ägypten habe machen können, sei sein Asylantrag innerhalb weniger Wochen als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt worden. Auch sei damals bereits aufgefallen, dass er sich unter verschiedenen Identitäten in Europa bewegte.

11:56 Uhr: Polizei – Geldbörse von Anis erst am Dienstag gefunden 

Die Geldbörse, die auf die Spur des tunesischen Terrorverdächtigen Anis Amri geführt hat, ist laut Berliner Polizei erst am Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche entdeckt worden. Die Fahrerkabine des Lastwagens, wo Ermittler die Hinweise auf Amri entdeckt hatten, sei erst nach der Bergung am Dienstag untersucht worden, sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel. «Wir können mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es am Montag keinen Anhaltspunkt für den tunesischen Verdächtigen gab», sagte Wenzel. 

11:40 Uhr: Berliner Weihnachtsmarkt wieder geöffnet

Drei Tage nach dem Terroranschlag hat der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz wieder geöffnet. Der Schaustellerverband und die Händler luden am Donnerstagvormittag zu einer Andacht in die Gedächtniskirche. Aus Pietätsgründen soll auf dem Weihnachtsmarkt auf grelle Beleuchtung und Partymusik verzichtet werden. Am Tag der Wiedereröffnung wirkten die Händler sichtlich bewegt. Einige hatten Tränen in den Augen. Auf dem Platz vor der Gedächtniskirche stellten sie Kerzen vor eine Fototafel mit einem Bild des Weihnachtsmarktes vor dem Anschlag. Die Sicherheit auf dem Markt wurde mit großen Betonsperren verstärkt.

10:15 Uhr: Anschlag womöglich seit Monaten geplant

Der Anschlag in Berlin war womöglich von langer Hand geplant. Ein Strafverteidiger im Prozess um den Anschlag auf ein Sikh-Gebetshaus in Essen sagte dem “Kölner Stadtanzeiger”: “Mein Mandant hat mir im Mai erzählt, dass er von den Planungen gehört habe.” Damals sei in salafistischen Kreisen im Ruhrgebiet über einen Anschlag in Berlin geredet worden, bei dem ein Lkw eingesetzt werden soll, so Rechtsanwalt Burkhard Benecken gegenüber dem Blatt.

09:43 Uhr: Bruder fordert Terrorverdächtigen Amri zur Aufgabe auf  

Ein Bruder des Terrorverdächtigen Anis Amri hat diesen zur Aufgabe aufgerufen. «Ich bitte ihn, sich der Polizei zu stellen», sagte Abdelkader Amri der Nachrichtenagentur AP. Die Familie im tunesischen Oueslatia sei erschüttert über die Nachrichten von dem Anschlag, bei dem am Montag ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast war und zwölf Menschen getötet hatte.

«Wenn bewiesen wird, dass er verwickelt war, sagen wir uns von ihm los», sagte Abdelkader Amri. Möglicherweise sei sein Bruder in einem italienischen Gefängnis radikalisiert worden, wo er eingesessen habe, nachdem er Tunesien verlassen hatte. 

09:29 Uhr: Anti-Terror-Einsatz in Dortmund

In Dortmund hat es nach WDR-Informationen einen Anti-Terror-Einsatz gegeben. Ob die Aktion im Zusammenhang mit der Fahndung nach dem Tatverdächtigen beim Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt steht, war zunächst nicht bekannt. Die Bundesanwaltschaft hat Medienberichte dementiert, dass es vier Festnahmen von Kontaktpersonen des wegen des Berlin-Anschlags gesuchten Tunesiers gab. „Uns ist keine Festnahme bekannt“, sagte ein Sprecher der obersten Ermittlungsbehörde.

In Dortmund hat die Polizei die Wohnungen mutmaßlicher Islamisten durchsucht. (Foto: DPA)

09:18 Uhr: Dänische Polizei durchsucht Fähre

Die dänische Polizei hat eine Fähre nach dem Terrorverdächtigen Anis Amri durchsucht. Die Behörden seinen einem Hinweis nachgegangen, demzufolge sich der im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesuchte Mann auf dem Schiff von Grenaa in Jütland nach Schweden befinden könne, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Fahnder hätten aber keine Hinweise auf Amris Anwesenheit gefunden. 

08:41 Uhr: Trump sieht Pläne für Einreiseverbot für Muslime bestätigt

Der künftige US-Präsident Donald Trump sieht seine Pläne für ein Einreiseverbot für Muslime aus gewissen Staaten durch den Anschlag in Berlin bestätigt. „Es zeigt sich, dass ich recht hatte, 100 Prozent Recht“, zitiert ihn die „New York Times“. Ein Trump-Berater führt später dazu aus, gemeint seien Trumps Pläne, Einreisen aus Staaten mit „hohen Terrorismus-Raten“ auszusetzen.

Bereits am Dienstag hatte sich Donald Trump in einem Tweet auf den Anschlag in Berlin bezogen:

08:15 Uhr: Bosbach warnt vor Schuldzuweisung an Merkel 

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat davor gewarnt, die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt verantwortlich zu machen. «Es wäre perfide, Angela Merkel die Schuld an diesem Anschlag in Berlin zuzuweisen», sagte Bosbach am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. Vielleicht sei es aber auch gut, diejenigen Innenpolitiker, die mehr Sicherheit forderten, «nicht in die rechte Ecke zu stellen», betonte Bosbach. «Wir müssen wissen, wer in unser Land kommt», sagte der CDU-Politiker. Man dürfe es nicht mehr zulassen, dass es hier Menschen «mit völlig ungeklärter Identität, mit völlig ungeklärter Nationalität» gebe. 

07:37 Uhr: CDU-Vize zeigt sich erschüttert über Behörden im Fall Amir

CDU-Vize Armin Laschet sieht im Fall des gesuchten Tunesiers schwere Mängel der Behörden. Wie diese hier gearbeitet hätten, könne einen nur erschüttern, sagt Laschet im Deutschlandfunk. Der Gesuchte sei als sogenannter Gefährder bekannt gewesen, habe sich aber der Kontrolle entziehen können. Das könne man auf keinen Fall akzeptieren.

07:29 Uhr: Polizei durchsucht Flüchtlingsheim in Nordrhein-Westfalen

Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt haben Polizisten eine Flüchtlingsunterkunft im nordrhein-westfälischen Emmerich durchsucht. Die Aktion am Donnerstagmorgen, an der schätzungsweise 100 Beamte beteiligt waren, darunter Spezialeinsatzkräfte, war nach etwa einer Stunde beendet. Über das Ergebnis war zunächst nichts bekannt. Bereits am Mittwoch hatten in der Nähe des Heimes Polizisten Position bezogen. Ein Sprecher der Polizei wollte sich zu der Durchsuchungsaktion nicht näher äußern und verwies auf den Generalbundesanwalt.

06:57 Uhr: De Maiziere befürchtete Weihnachtsmarkt-Anschlag

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) scheint eine dunkle Vorahnung eines bevorstehenden Anschlags auf einen deutschen Weihnachtsmarkt gehabt zu haben. Das berichtet die «Bild»-Zeitung. Eine Woche vor dem Berliner Anschlag habe er nach Aussagen mehrerer Anwesender auf einer Personalversammlung im Berliner Innenministerium gesagt: «Wenn die Weihnachtsmärkte schließen und es keinen Anschlag gab, mache ich drei Kreuze.»

06:32 Uhr: Israelin unter den Toten des Anschlags

Unter den Todesopfern des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist auch eine israelische Frau. Dies bestätigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Die israelische Botschaft kümmere sich um die Überführung der Leiche in die Heimat. Die Frau war mit ihrem Mann auf dem Weihnachtsmarkt gewesen und nach dem Anschlag am Montagabend als vermisst gemeldet worden. Ihr Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt. Er sei mehrmals operiert worden, schwebe aber nicht mehr in Lebensgefahr, berichtete die Nachrichtenseite «ynet». Das Ehepaar habe zwei erwachsene Kinder. Sie waren in Berlin, um bei der Identifizierung zu helfen.

06:24 Uhr: Familie hat Kontakt zu freigelassenem Verdächtigen verloren 

Der nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt zunächst festgenommene und später wieder freigelassene Pakistaner ist für seine Familie anscheinend nicht mehr erreichbar. Der Vater des 23-jährigen Flüchtlings sagte der pakistanischen Zeitung «Dawn», sein Sohn habe ihn nach der Freilassung am Dienstag nicht kontaktiert.

Ein in Berlin lebender pakistanischer Aktivist namens Wajid Baloch aus Baluchistan, der Heimat des jungen Mannes, sagte der Zeitung, der junge Mann sei auch nicht in seine Flüchtlingsunterkunft zurückgelehrt. Er selbst stehe mit dem Leiter der Unterkunft in Kontakt, das Telefon des 23-Jährigen sei aber ausgestellt. Auch das britische Boulevardblatt «Daily Mail» berichtete, der Mann sei für sein Umfeld nicht erreichbar und habe sein Telefon offenbar ausgeschaltet. 

05:50 Uhr: Verdächtiger hatte direkten Kontakt zum IS

Der mögliche Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, soll sich im Internet über den Bau von Sprengsätzen informiert und direkten Kontakt zum IS gehabt haben. Das berichtet die «New York Times» unter Berufung auf Aussagen nicht näher genannter amerikanischer Offizieller vom Mittwochabend. Unklar blieb zunächst, auf welchen Zeitraum sich diese Angaben beziehen.

Dem Bericht zufolge stand Amri mindestens einmal über den Messengerdienst Telegram in Kontakt zum IS. Sein Name habe zudem auf der Flugverbots-Liste der USA gestanden. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt halten den 24-jährigen Tunesier für dringend tatverdächtig und haben ihn zur öffentlichen Fahndung ausgeschrieben. 

00:10 Uhr: Polizei Berlin dementiert Bericht über Razzia in Wohnungen

Die Polizei Berlin dementiert einen Zeitungsbericht, wonach ein Spezialeinsatzkommando zwei Wohnungen in der Hauptstadt gestürmt haben soll. Zudem teilten die Sicherheitskräfte mit, dass die Absperrungen am Breitscheidplatz aufgehoben worden seien. Die Arbeit der Polizei sei dort abgeschlossen.

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