Einst Ziehsohn Haiders, jetzt Übervater der FPÖ

Heinz-Christian Strache ist die Seele der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ). Seit 2005 steht er an der Spitze der vor allem durch ihre Kritik an der Zuwanderung bekannten FPÖ. Der 49-jährige gelernte Zahntechniker hat sich im Dezember 2017 seinen politischen Traum erfüllt: Die Regierungsbeteiligung der FPÖ. Er selbst wurde Vizekanzler und Sportminister. 

Seine Parteikarriere startete Strache mit 21 Jahren als jüngster Bezirksrat in Wien-Landstraße. Später angelte er sich ein Mandat im Wiener Landtag und galt rasch als Hoffnungsträger der traditionell starken Landesgruppe, deren Chef er seit eineinhalb Jahrzehnten ist.

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Straches politischer Ziehvater war der Rechtspopulist Jörg Haider (1950-2008), mit dem er sich bei weitem nicht immer einig war. Als Haider 2005 die FPÖ verließ und das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) gründete, war der Weg für Strache frei.

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Auch immer wiederkehrende Vorwürfe aus der Vergangenheit – etwa eine zeitweilige Nähe zu Neonazi-Gruppen – stoppten Straches Weg nach oben nicht. Kritik, die FPÖ sei zumindest in Teilen antisemitisch, versuchte Strache in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu entkräften. Die FPÖ hat sich nicht zuletzt dem Kampf gegen politischen Islam verschrieben. Die Kritik an der EU ist deutlich, aber ein Austritt aus der EU ist für die FPÖ aktuell kein Thema.

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Strache wurde früh Vater von zwei Kindern mit seiner damaligen Ehefrau, die einer prominenten Wiener Gastronomen-Familie entstammt. Inzwischen ist der starke Raucher erneut verheiratet und wurde vor wenigen Monaten zum dritten Mal Vater. Anlässlich der Geburt nahm er sich einen „Papa-Monat“ und damit dienstfrei.

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