Großer CoV-Unsicherheitsfaktor in WIFO- und IHS-Prognosen

Die heute vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und vom Institut für Höhere Studien (IHS) veröffentlichten Konjukturprognosen haben mit einem großen Coronavirus-Unsicherheitsfaktor einen zentralen gemeinsamen Nenner.

So könnte der durch die Coronavirus-Krise ausgelöste Wirtschaftseinbruch nach derzeitigem Stand heuer zwar etwas schwächer ausfallen als noch vor einigen Monaten gedacht, wie das WIFO mitteilte – ein neuerlicher Lockdown würde diese Prognose aber mit einem Schlag wieder verändern.

Dasselbe gilt für die Prognose des IHS. Diesem zufolge bestehe „weiterhin große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie“, wobei man in der aktuelle Prognose davon ausgehe, dass es zu keinem neuerlichen großflächigen Ausbruch kommt.

Arbeitslosigkeit auf Rekordhöhe

Was die nun aktualisierten Prognosen betrifft, rechnet sowohl das WIFO als auch das IHS für 2020 nun mit weniger als sieben Prozent Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Konkret erwarten die beiden Institute für heuer 6,8 bzw. 6,7 Prozent Einbruch der Wirtschaftsleistung, für 2021 dann 4,4 bzw. 4,7 Prozent Anstieg.

Im Juni sah man noch mindestens sieben Prozent Abschwächung für heuer. Dabei schrumpfte laut IHS das BIP im ersten Halbjahr um 8,7 Prozent.

Der Hintergrund der nun etwas optimistischeren Prognosen: Die Anti-Coronavirus-Maßnahmen im März und April hatten die Wirtschaft stark einbrechen lassen. Die großzügige Lockerung im Sommer habe dann aber eine kräftige Erholung ermöglicht. Die Rezession war laut WIFO somit zwar tief, aber nur kurz.

Steigende Arbeitslosenzahlen

Anhaltend düster erweisen sich die Prognosen für den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenrate, die 2019 nach nationaler Rechnung 7,4 Prozent betrug, dürfte heuer auf 9,8 (WIFO) bzw. 9,9 (IHS) Prozent steigen und auch 2021 mit 8,8 bzw. 9,4 Prozent hoch bleiben.

Unterdessen dürfte auch das Budgetdefizit mit 9,5 bis 11,5 Prozent des BIP – nach 0,7 Prozent im Vorjahr – bisher ungeahnte Höhen erreichen. 2021 rechnen WIFO und IHS weiter mit einem hohen Minus von 4,7 bzw. 6,1 Prozent.

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