3:2 gegen Leipzig – Dortmund macht FC Bayern zum Meister

Eigentlich ging es nicht mehr um viel für RB Leipzig in diesem Spiel in Dortmund, das sie am Ende mit 3:2 verloren hatten. Aber sie hatten in der letzten halben Stunde ihre Freude an den Qualen, die sie dem BVB zufügen konnten. 2:0 hatte Borussia Dortmund zwischenzeitlich geführt, hatte die Führung aus der Hand gegeben, bevor Jadon Sancho erst in der 87. Minute doch noch den kostbaren Siegtreffer erzielte.

Und ganz nebenbei stand der FC Bayern nach dieser Niederlage des Tabellenzweiten auch rechnerisch als Deutscher Meister fest. Das bewegte in Dortmund aber kaum jemanden, wo der Leipziger Hee-Chan Hwang in einer lebendigen Anfangsphase die erste Chance hatte. BVB-Torhüter Marwin Hitz hielt den Schuss aus kurzer Distanz mit dem Fuß (3.).

Da hatten die Dortmunder Glück, und auf diesen frühen Weckruf folgten einige brillante Minuten des Marco Reus. Zunächst blieb ein gefährlicher Schuss des Dortmunder Kapitäns an einem Leipziger Abwehrbein hängen (4.), bevor er zur frühen Dortmunder Führung traf (7.). Vor seinem starken Schuss unter die Latte hatte er den Ball mit einer Körpertäuschung zu Thorgan Hazard durchlaufen lassen, der dann per Hacke zum Vorlagengeber für den Treffer von Reus wurde.

Bürki muss Hitz ersetzen

Julian Nagelsmann auf der Leipziger Bank legte seine Stirn in Falten, wobei die Herangehensweise an dieses Spiel vor dem Hintergrund des am Donnerstag anstehenden Pokalfinales gegen den gleichen Gegner gerade für die Leipziger nicht ganz einfach war. Einerseits ist klar, dass dieses Bundesligaduell weniger relevant sein würde, weil es in der Bundesliga für RB nicht mehr um viel geht.

Auf der anderen Seite habe das Duell in Dortmund „generell eine Bedeutung für den Donnerstag, weil beide Teams nach diesem Spiel ein Gefühl für den Donnerstag zu kriegen“, hatte Nagelsmann vor dem Anpfiff gesagt. Er wollte auf keinen Fall mit einer Niederlage in den Knochen zum Endspiel nach Berlin reisen.

Also wehrten sich die Leipziger. Doch die Dortmunder verteidigten etwas hingebungsvoller. Allerdings litten sie in unter dem Ausfall von Erling Haaland, der Angreifer war nach seinem Pferdekuss aus dem Spiel in Wolfsburg zwei Wochen zuvor immer noch nicht einsatzfähig. Wie schon beim 5:0 im Pokalhalbfinale gegen Kiel spielte Thorgan Hazard in der Sturmspitze, und der Belgier ist ein zuverlässiger Mannschaftsspieler. Torgefahr ging von ihm jedoch kaum aus. Reus (27.), Hazard (32.), Sancho (37.) und Raphael Guerreiro (39.), kamen noch vor der Pause zu Abschlüssen, während RB immer wieder in der Dortmunder Defensive hängen blieb.

Die Bereitschaft der Dortmunder, weite Wege beim Verteidigen zu gehen war der Schlüssel zur Halbzeitführung, die allerdings von einer Knieverletzung eingetrübt war, die sich Torhüter Hitz zugezogen hatte. In der zweiten Halbzeit spielte Roman Bürki im Dortmunder Tor, der gleich einen gefährlichen Schuss von Marcel Sabitzer halten musste (47.), aber wie schon in der ersten Hälfte schossen die Dortmunder das erste Tor. Nach einer Seitenverlagerung kam Sancho an den Ball, der mit einem simplen Haken den deutschen Nationalspieler Lukas Klostermann aus dem Spiel nahm und flach in die lange Ecke schoss (51.).

Das wollte Klostermann offenbar nicht auf sich sitzen lassen, er antwortete, mit einem Kopfballtor nach einer Ecke von Emil Forsberg zum 2:1 (63.). Nun war Leipzig plötzlich wacher, energischer, der BVB zitterte, woraufhin Mats Hummels sich in einem Zweikampf viel zu leicht von Hwang aus dem Spiel nehmen ließ. Drei Sekunden später hatte Olmo aus zehn Metern zum 2:2 getroffen (77.). Doch drei Minuten vor dem Ende krönte Sancho einen guten Angriff mit dem 3:2 (87.).

Die Dortmunder unterstreichen damit ihre Ambitionen auf die Teilnahme an der kommenden Champions-League-Saison, der Druck auf die Konkurrenten aus Wolfsburg und Frankfurt wird immer größer. Der Klubführung und vielleicht auch einigen Spielern dürfte dieses Saisonziel noch wichtiger sein als der Titel im DFB-Pokal, um den es am kommenden Donnerstag geht. Und in der Bundesliga stehen die Dortmunder zumindest bis Sonntag auf dem angestrebten Platz vier vor Eintracht Frankfurt.

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