Merkels Kinoabend zeigt die ganze Entscheidungshärte, die Politik erfordern kann

Angela Merkel hat aber auch wirklich Pech. Erst traf sie am Abend des 14. Juli zu ihrem letzten Amerikabesuch als Bundeskanzlerin in Washington ein und wollte dort am nächsten Tag ein Versprechen abgeben: Auch nach ihr bleibt Deutschland Verfechter einer vertragstreuen Weltordnung. Dann brach an Ruhr und Ahr über Nacht die Sturzflut herein, und am Morgen war klar: Der Besuch wird in Deutschland keine Rolle spielen.

Im leuchtend goldgelben Blazer musste Merkel Bestürzung und Trauer bekunden, nur um eine Stunde später bei Vizepräsidentin Kamala Harris breit zu lächeln. Der Termin war einer der wichtigsten der Reise. Zum ersten Mal besuchte Merkel eigens ein stellvertretendes Staatsoberhaupt der USA in dessen Amtssitz. Sie wollte die Frau ehren, die sich diese Position erkämpft hatte. Womit man zum zweiten Pech Merkels kommt, der Filmpremiere „Die Unbeugsamen“ am Montagabend.

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