Chinas „verweichlichte“ Jugend wird jetzt umerzogen

Die androgyne asiatische Ästhetik der modernen Jugendkultur ist der konservativen, älteren Generation in der Kommunistischen Partei zuwider. Vor allem „Großvater Xi“, 68 Jahre alt, ist diese „Unkultur“ ein Dorn im Auge. Also wird sie verboten. Das Regime propagiert jetzt auch wieder althergebrachte Geschlechterrollen.

In Teilen der chinesischen Gesellschaft herrsche die Wahrnehmung vor, dass „feminine Männer körperlich schwach und emotional instabil sind“, sagt Professor Geng Song von der Universität Hongkong. Daraus schließt die Parteiführung, dass „weibliche“ Männer „ihr Land nicht mehr verteidigen können“.

Um zu verhindern, dass auch eine neue Generation schwächelt und „verwestlicht“, müssen Schulkinder in einem neuen Fach die Gedankenwelt des auf Lebenszeit bestellten Staats- und Parteichefs Xi Jinping lernen. „Xi Jinpings Gedankengut über den Sozialismus chinesischer Prägung für eine neue Ära“ soll jungen Menschen helfen, „den Glauben in den Marxismus aufzubauen und das Vertrauen in den Weg, die Theorie, das System und die Kultur des Sozialismus chinesischer Prägung zu stärken“, heißt es im Bildungsministerium.

Volksschulen müssen sich darauf konzentrieren, „die Liebe zum Vaterland, zur Kommunistischen Partei und zum Sozialismus zu kultivieren“, berichtete die linientreue Global Times.

In den Mittelschulen soll jungen Menschen mit diesem Wissen geholfen werden, politische Meinungen zu formulieren, während in den Hochschulen mehr die Theorie im Mittelpunkt stehe, hieß es. Die neuen Lehrinhalte sind Teil der zunehmenden Ideologisierung und des Personenkults um Xi Jinping.

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