Das Spiel zwischen Bochum und Mönchengladbach wurde abgebrochen, weil der Linienrichter von einem Becher am Kopf getroffen wurde.
Es war ein giftiges Bundesligaspiel, das sich Bochum und Gladbach besonders in den ersten 45 Minuten lieferten. Nach dem Seitenwechsel war es ein Doppelschlag durch Plea und Embolo vor 25.000 Zuschauern, der die Gäste auf die Siegerstraße brachte (55., 61.). In der 70. Minute fand die aufgeheizte Stimmung in Bochum ihren Tiefpunkt: Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann wurde von einem vollen Becher am Hinterkopf getroffen, anschließend sank dieser zu Boden. Referee Benjamin Cortus begleitete seinen Linienrichter vom Feld und in die Kabine. Die Bochumer Profis suchten wütend das Gespräch mit dem betroffenen Fanblock. Kurz darauf verließ die Mannschaft von Gladbach den Rasen, die Bochumer folgten. Eine Viertelstunde später folgte die offizielle Mitteilung, dass das Freitagsspiel abgebrochen wurde. Auf der Trainerbank ersetzte Co-Trainer Christian Peintinger den wegen eines positiven Corona-Tests fehlenden Adi Hütter. Auch Bochum musste aus diesem Grund ohne Cheftrainer Thomas Reis auskommen.
Erster Abbruch seit elf Jahren
Noch am Nachmittag hatten die Bochumer ein Video in ihren sozialen Kanälen verbreitet, in dem Kapitän Anthony Losilla darauf hinwies, dass „Bier nicht zum Werfen, sondern zum Trinken“ da sei. Mindestens bei einem Bochumer Fan kam die Botschaft nicht an. Der letzte Spielabbruch in der Bundesliga datiert vom 1. April 2011, als ebenfalls ein Becherwurf für das vorzeitige Ende der Bundesliga-Partie zwischen St. Pauli und Schalke 04 gesorgt hatte. Die Partie wurde mit 2:0 für die Königsblauen gewertet. Im deutschen Fußball gab es diese Saison schon zwei Abbrüche. In der 3. Liga wurde die Partie des VfL Osnabrück beim MSV Duisburg wegen eines Rassismusvorfalls nicht beendet. Und in der Regionalliga führte ein Böllerwurf zum Abbruch der Partie zwischen Rot-Weiss und Preußen Münster.
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