Umsturzpläne vereitelt: Eine erschreckende Erkenntnis

Selbst die Vertreter der Russischen Föderation, mit denen „Heinrich XIII P. R.“ Kontakt aufgenommen haben soll, werden nicht schlecht gestaunt haben, was der „Rat“ und künftige König für Deutschland geplant hatte: einen Staatsstreich, wie er im Buche steht. Gestützt auf „Heimatschutzverbände“, auf Militär und einen Sturm auf den Bundestag, auf Mord und Gewalt, sollte eine neue Ordnung in Deutschland hergestellt werden. Es ist gespenstisch und erschreckend, wie weit diese Pläne gediehen waren.

Den deutschen Sicherheitsbehörden ist ein bedeutender Schlag gegen diese abenteuerlichen Pläne gelungen. Verfassungsschutz, Generalbundesanwalt, Bundeskriminalamt, Polizei sind für diesen Erfolg zu beglückwünschen. Sie waren offenbar seit langem im Bilde. Das ist beruhigend. Eine Niederlage, wie die gegen den rechtsextremistischen NSU, wollten und konnten sie sich nicht noch einmal leisten.

Die Szene, aus der die Umsturzpläne hervorgingen, sind Verfassungsschutz und Polizei seit langem bekannt. „Reichsbürger“, Verschwörungstheoretiker, „Querdenker“ waren bislang wohl als Extremisten im Visier des Verfassungsschutzes. Dass aus ihnen ein terroristisches Netzwerk hervorgehen würde, lag durchaus in der Luft, angesichts der Gewaltbereitschaft, die besonders unter „Reichsbürgern“ verbreitet ist. Dass es dieses Ausmaß erreichen würde, ist aber doch eine Überraschung, die schaudern lässt.

Wie die Farce der amerikanischen Rechtsradikalen

Was diese Leute dazu getrieben hat, ist eine berechtigte, aber am Ende doch müßige Frage. Zu verschroben und verschwörerisch ist ihr Gedankengut, als dass sich eine rationale Erklärung für Absichten und Hintergründe ihrer „Staatsphilosophie“ finden ließe. Die deutsche Szene wirkt wie eine Farce der amerikanischen Rechtsradikalen, die durch ihren Sturm auf das Kapitol offenbar gezeigt haben, was möglich ist. Nur sollte es in Deutschland „gründlich“ gemacht werden.

Fragen stellen sich aber dennoch, die beantwortet werden müssen. Welche Verbindungen gibt es in die Bundeswehr, in die Polizei? Welche Verbindungen gibt es in die AfD? Immerhin gehörte es zu den Phantasien Björn Höckes, Deutschland eines Tages mit Gewalt wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Kann die AfD nicht glaubhaft versichern, dass es zwischen ihr und den Sympathisanten des „Rates“ keine Beziehungen gibt, ist zumindest eine flächendeckende Beobachtung durch den Verfassungsschutz geboten.

Trotz der monströsen Absichten der Gruppe um „Heinrich XIII P.R.“ sollte man dennoch die Kirche im Dorf lassen. Für einen Erfolg fehlte den Verschwörern jegliche Grundlage. Weder im Militär noch in der Polizei, auch nicht in der Bevölkerung gibt es Sympathien für diesen gewaltbereiten Hass auf die Demokratie. Motiv und Rechtfertigung ihrer Pläne sind Hirngespinste, hängen in der Luft und sind Ausgeburten verirrter ideologischer Gesinnung.

Deutschland stand nicht ernsthaft vor einem Umsturz. Hass auf Politiker, Hetze gegen den Bundestag, die Regierung und das „System“ werden ab heute aber in einem anderen Licht gesehen werden müssen. Es darf unterstellt werden: Wer so redet, ob im Bundestag, am Netz-Stammtisch oder auf der Straße, der meint es ernst.

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