Corona-News im Ticker – Landesinitiative zu Corona-Belastungen bei Kindern und Jugendlichen

News zu Corona vom 03. Mai 2023

Landesinitiative zu Corona-Belastungen bei Kindern und Jugendlichen

Mittwoch, 03. Mai, 11.59 Uhr: Gemeinsam mit den Krankenkassen und weiteren Partnern will die Landesregierung Kindern und Jugendlichen mit psychischen und anderen gesundheitlichen Beschwerden den Zugang zu Behandlung und Beratung erleichtern. Die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie hätten die Jüngsten besonders getroffen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch zum Auftakt der Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“. Und dies gelte insbesondere für Kinder und Jugendliche in sozial angespannten Verhältnissen und beengten Wohnungen.

Daher wollen die Akteure des Netzwerks in Kitas, Schulen und Familienzentren wieder verstärkt gesundheitliche Aufklärung betreiben. Dazu gehöre auch das Thema gesunde Ernährung, das etwa mit Kinder-Theater oder gemeinsamem Gärtnern im Kita-Garten transportiert werde. Auch die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe, die Familien in schwierigen Lebenslagen betreut, soll weiter ausgebaut werden.

Dabei gehe es nicht nur darum, den Kindern und Jugendlichen in Therapien zu vermitteln, betonte Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. Helfen könne auch, den Kindern den Zugang zu Sportvereinen zu ebnen. Die Angebote für gesundheitliche Vorsorge und Behandlung sollten möglichst ohne große Hürden erreichbar sein.

Die Ministerin verwies auf eine bundesweite Studie zu den psychischen Folgen der Corona-Pandemie (Copsy): Danach hätten knapp drei Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen in Brandenburg die Veränderungen in Folge der Corona-Pandemie belastend empfunden. Knapp 37 Prozent zeigten Anzeichen für eine Angststörung und jeder Fünfte zeigte Symptome einer Depression.

EU-Gesundheitsbehörde zieht Lehren aus Corona-Pandemie

Dienstag, 02. Mai 2023, 20.00 Uhr: Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schöpft eine Reihe von Erkenntnissen aus der langwierigen Corona-Pandemie. Damit sich Länder besser auf künftige Pandemien oder andere Notfälle vorbereiten können, machte die in Stockholm ansässige Behörde vier Bereiche aus, in denen Lehren aus der Corona-Zeit gezogen werden können. Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten ECDC-Bericht hervorgeht, zählen dazu der Nutzen von Investitionen in das Gesundheitspersonal, die bessere Vorbereitung auf die nächste Gesundheitskrise, die Risikokommunikation und Einbindung der Gesellschaft sowie die Sammlung und Analyse von Daten.

All diese Bereiche seien eng miteinander verknüpft, betonte das ECDC. Während sich die Pandemie auf eine Phase geringerer Intensität zubewege, wolle man mit dem Bericht Folgemaßnahmen hervorheben, die zu einer verbesserten Pandemievorsorge in Europa beitragen könnten.

„Die Covid-19-Pandemie hat uns wertvolle Lektionen gelehrt, und es ist wichtig, unsere Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten, um festzustellen, was funktioniert hat und was nicht“, erklärte die deutsche ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Man müsse besser auf künftige Gesundheitskrisen vorbereitet sein, etwa durch eine Stärkung des Gesundheitspersonals, eine bessere Überwachung von Infektionskrankheiten und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Ländern und Regionen.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 hatte Europa Anfang 2020 erreicht und sich im Anschluss äußerst schnell ausgebreitet. Zahlreiche Länder reagierten zunächst mit erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Schließung ihrer Grenzen. Dank der rekordschnellen Entwicklung von Corona-Impfstoffen gelang es letztlich, das Virus 2022 weitgehend zurückzudrängen.

Warnfunktion der Corona-App läuft aus

Sonntag, 30. April 2023, 15:50: Bei der millionenfach genutzten Corona-App des Bundes läuft am Sonntag die Funktion für gegenseitige Warnungen aus. Ab diesem Montag ist es nicht mehr möglich, andere nach einem positiven Test zu warnen und eine rote Warnanzeige nach „Risikobegegnungen„ zu erhalten, wie das Bundesgesundheitsministerium angekündigt hatte. Angesichts der entspannteren Corona-Lage soll die App dann zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ gehen und vorerst nicht mehr aktualisiert werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen. 

Insgesamt gab es nach Angaben der App-Macher gut neun Millionen Menschen, die nach einem positiven Test mithilfe der App mehr als 270 Millionen Warnungen ermöglichten. Seit dem Start am 16. Juni 2020 sei die App mehr als 48 Millionen Mal heruntergeladen worden, bis zu 35 Millionen hätten die Anwendung aktiv genutzt. Dabei wurden Abstand und Begegnungsdauer von Smartphones mit installierter App ermittelt. Laut Ministerium kann die App zeitnah aus dem Schlafmodus “geweckt“ werden, sollte die Pandemie-Lage wieder kritischer werden.

Corona-Aufarbeitung: Virologe Klaus Stöhr wirft Politik Verweigerungshaltung vor

Samstag, 29. April, 09.26 Uhr: Der Virologe Klaus Stöhr kritisiert die mangelnde Bereitschaft der Ampel-Koalition, die Corona-Politik aufzuarbeiten. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Stöhr: „Mein Eindruck ist, dass die Parteien sehnlichst hoffen, bei der nächsten Pandemie nicht in Regierungsverantwortung zu sein. Anders kann ich mir die Verweigerungshaltung nicht erklären. Ich habe dafür kein Verständnis. “Man muss doch jetzt händeringend die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen, um bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet zu sein.“

Befürchtungen, wie sie etwa von Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen geäußert wurden, wonach eine Aufarbeitung die Gesellschaft weiter spalten könnte, weist Stöhr entschieden zurück.“Wenn Herr Dahmen sich vor dem kritischen Diskurs fürchtet, hätte er wohl besser nicht in die Politik gehen sollen. Jede Analyse führt potenziell auch zu einer Auseinandersetzung: auch eine rückwärts gerichtete Pandemie-Aufarbeitung. Aber die ist doch auch notwendig.“

Stöhr zählt zu den Initiatoren eines Schreibens von zahlreichen Medizinern und anderen Experten an die Bundesregierung, die eine systematische wissenschaftliche Aufarbeitung der Corona-Politik fordern. „Es gibt eine gesellschaftliche und politische Verantwortung, aus der Pandemie zu lernen. Das ist man auch dem Steuerzahler schuldig, der sich pro Kopf mit etwa 5300 Euro an den Maßnahmen beteiligt hat. Wer aus seinen Fehlern nicht lernen will, wird sie wiederholen“, sagte Stöhr der NOZ.

Ziel einer solchen Kommission sollte sein, „Deutschlands Pandemieplan auf den neuesten Stand zu bringen“. „Es kann doch nicht sein, dass die Verantwortlichen bei der nächsten Pandemie auf den aktuellen Plan zurückgreifen müssen. Die Kosten, das nicht zu tun, werden ungleich höher sein als die Aufwendungen für eine Kommission“, warnte Stöhr. Eine punktuelle Aufarbeitung, wie etwa mit den aktuellen Schulstudien, reiche nicht aus.

Kassenärzte sehen Einrichtung von Long-Covid-Ankerzentren kritisch

19.55 Uhr: Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) sieht die Pläne der rheinland-pfälzischen Landesregierung, fünf Ankerzentren für Menschen mit Long- oder Post-Covid einzurichten kritisch. „Wir wehren uns nicht dagegen“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Peter Heinz am Donnerstag, allerdings fehlten Ärzte, Geld und sinnvolle Behandlungen.

„Wir sehen viele Menschen mit schweren Folgen. Das Beschwerdebild ist aber total uneinheitlich und bunt.“ Die richtige Behandlung sei noch unklar und „eine Struktur ohne die Erkenntnis, was ich machen muss, nicht so schlüssig“. Sinnvoller sei es, die Patienten erstmal je nach ihren Beschwerden vom entsprechenden Facharzt behandeln zu lassen. „Bei den meisten entwickelt es sich aber im Laufe der Zeit zum Guten“, betonte Allgemeinmediziner Heinz.

Für die Ankerzentren fehlten nicht nur Ärzte, sondern auch medizinisches Personal, sagte KV-Vorstandsmitglied und Psychotherapeut, Peter Andreas Staub. Die Finanzierung sei auch unklar, die Krankenkassen hätten der KV dazu noch nicht geantwortet, das Ministerium erwarte aber, dass sich Kassen und KV einigten, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Anästhesist, Andreas Bartels. Die vorgesehenen 50 000 Euro der Landesregierung pro Ankerzentrum seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bartels sprach sich für eine Steuerung der Hausärzte und das Erstellen von Netzwerken aus Fachärzten aus. Rund 80 000 Menschen in Rheinland-Pfalz leiden nach Erkenntnissen des Gesundheitsministeriums an Long- oder Post-Covid-Symptomen.

Amtsärzte: Ende der Warnfunktion bei Corona-App gerechtfertigt

Donnerstag, 27. April, 10.30 Uhr: Das Ende der Warnungen über die Corona-App des Bundes zum 1. Mai ist aus Sicht der Amtsärzte gerechtfertigt. Die App sei „ein nützliches Instrument“ gewesen, um rechtzeitig auf mögliche Infektionsübertragungen hinzuweisen und dann Tests zu veranlassen, erklärte der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Gegenwärtig seien kaum schwere Krankheitsverläufe zu verzeichnen. Das Risiko, wegen einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden zu müssen, sei außerordentlich gering. „Insofern ist es gerechtfertigt, die Warnfunktion abzustellen.“

Wie es auch in einer Nutzerinformation in der App heißt, ist es nur noch bis einschließlich diesen Sonntag möglich, andere nach einem positiven Test zu warnen und Warnungen über „Risikobegegnungen“ zu erhalten. Die App soll dann zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ gehen und nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vorerst nicht mehr aktualisiert werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.

Der Amtsärzte-Verband bilanzierte, die App habe dazu beigetragen, die Zahl von Infektionsübertragungen zu reduzieren. Sie habe außerdem auch Handlungsorientierungen gegeben. „Der Nutzen sollte aber noch evaluiert werden.“ Insgesamt gab es nach Angaben der App-Macher gut neun Millionen Menschen, die nach einem positiven Test mithilfe der App mehr als 270 Millionen Warnungen ermöglichten. Seit dem Start am 16. Juni 2020 sei die App mehr als 48 Millionen mal heruntergeladen worden, bis zu 35 Millionen hätten die Anwendung aktiv genutzt.

Der Digitalbranchenverband Bitkom bezeichnete die App als eine „Erfolgsgeschichte made in Germany“. Präsident Achim Berg sagte: „Sie hat Menschenleben gerettet und wurde stetig weiterentwickelt und durch viele sinnvolle Zusatzfunktionen ergänzt.“ Dabei sei sie in höchstem Maße datenschutzkonform gewesen, die Veröffentlichung ihres Quellcodes habe für Transparenz gesorgt. Wichtig sei, dass die App im Fall der Fälle schnell aus dem Schlafmodus geweckt werden könne.

Der Amtsärzte-Verband erläuterte, in der gegenwärtigen Lage “ohne erhebliches Gefährdungspotential für die Bevölkerungsgesundheit“ durch die Omikron-Variante sei das Unterbrechen von Infektionsketten nicht mehr vordergründig. Ermittlungen erfolgten in Gesundheitsämtern daher noch zur Orientierung und Bewertung der Situation, aber nicht mehr umfassend. Corona-Meldungen gingen noch in sehr geringem Umfang ein. Monitoring-Daten des Abwassers und des Robert Koch-Instituts (RKI) gäben daher vermutlich eine bessere Übersicht über das Infektionsgeschehen als PCR-Ergebnisse, die in den Ämtern eingehen.

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