Flüchtlinge: Großquartier in Bergheim ist in Betrieb

Das Innenministerium nutzt nun das Gebäude der ehemaligen Porsche-Informatik in Bergheim als Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge. Bereits Anfang 2016 war bekannt geworden, dass das Gebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden soll. Ende des Sommers waren die Umbauarbeiten in Bergheim gestartet, seit dem 9. Jänner ist das Quartier mit Flüchtlingen belegt. Bis jetzt funktioniere das Erstaufnahmezentrum bestens, sagt Bergheims Bürgermeister Johann Hutzinger. „Bis jetzt gibt es keine Probleme. Aber wir haben die Situation dort natürlich unter Beobachtung.“ Man stehe auch in gutem Kontakt zu der Heimleitung.

Über das Flüchtlingsquartier war intensiv diskutiert worden, weil das Land Salzburg in Salzburg-Kasern ebenfalls ein großes Quartier betreibt, das 246 Personen Platz bietet. In Bergheim könne man bis zu 250 Personen unterbringen. Derzeit seien dort laut Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck 108 Personen untergebracht. In dem zweiten Bundesquartier in Salzburg, dem Hotel Kobenzl auf dem Gaisberg, befänden sich derzeit 78 Personen. „Wir werden aber die Funktion des Verteilquartiers vom Gaisberg nach Bergheim verlegen, da dieses günstiger gelegen ist.“

Der Start des Bergheimer Flüchtlingsquartiers führte auch dazu, dass die Flüchtlingszahlen im Bundesland Salzburg erstmals wieder leicht anstiegen. Seit dem Höchststand vom April 2016 – damals waren in Salzburg 4900 Flüchtlinge in Grundversorgung – sind diese Zahlen rückläufig. Am 1. Jänner 2017 betrug diese Zahl 4100, derzeit sind 4143 Flüchtlinge untergebracht.

Das Land Salzburg bemühe sich darum, nicht mehr benötigte Plätze für Flüchtlinge abzubauen, sagt Asyllandesrätin Martina Berthold (Grüne). „Wir haben dem geringeren Bedarf entsprechend allein in den letzten drei Monaten 245 Quartiersplätze abgebaut.“ Bei dem Großquartier in Abtenau laufe derzeit ein Verfahren zur Beendigung des Mietvertrages. Die Holzhäuser des Roten Kreuzes seien derzeit allerdings mit 92 Prozent gut ausgelastet. Die größte Herausforderung des Landes liege nun im Bereich der Integration von Flüchtlingen, sagt Berthold.

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