Historiker erklärt den Fitness-Kult: Rambo würde CrossFit machen

Wie wirkmächtig eine Bewegung ist, zeigt sich meist daran, ob der Kapitalismus auf sie reagiert. Und er reagiert zurzeit deutlich: Die Sportartikelfirma Nike hat in ihrem Londoner Flagship-Store Platz für dicke Schaufensterpuppen freigeräumt; die Frauenzeitschrift „Cosmopolitan“ hat das XXL-Model Tess Holliday in Badekleidung aufs Cover gehievt; die Rasierermarke „Gillette Venus“ wirbt mit der adipösen Influencerin Anna O’Brien.

Und so könnte man leicht auf die Idee kommen, der Historiker Jürgen Martschukat hechle in seinem neuen Buch dem Zeitgeist hinterher, so wie es der Natur eines Historikers entspricht. „Wir leben im Zeitalter der Fitness“, behauptet Martschukat.

Leben wir nicht eher im Zeitalter der Fatness?

Seit einigen Jahren schon wettern Aktivistinnen in den sozialen Netzwerken gegen Fat Shaming, die Diskriminierung Dicker, sie setzen sich ein für Body Positivity, also die Überzeugung, dass jeder Körper schön ist. „Es gibt tatsächlich Anzeichen dafür, dass das Zeitalter der Fitness

Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal in der SPIEGEL-Ausgabe 40/2019.

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