„Kann sich über Jahre hinziehen“ – Jetzt zieht Dazn im Streit mit DFL um Bundesliga-Rechte vor Gericht

Im Streit mit der DFL um das Rechtepaket B mit 196 Bundesliga-Partien ruft Dazn ein Schiedsgericht an. Dazu hatte der Streaming-Anbieter fristgerecht bis zum 30. April Zeit. „Angesichts der mangelnden Reaktion der DFL auf unsere Beschwerde über die unrechtmäßige Vergabe von Rechtepaket B wird DAZN den Rechtsweg beschreiten, um die Vergabe des Pakets zu erreichen“, sagte ein Sprecher am Freitag.

Nun benennt zunächst Dazn einen Schiedsrichter. Dann zieht die DFL innerhalb einer Woche nach. Die beiden benannten Offiziellen suchen dann wiederum innerhalb einer Woche ein drittes Mitglied für das Schiedsgericht, der dem Gremium vorsitzt. Innerhalb von drei Monaten muss dieses dann eine Entscheidung treffen.

„Könnte sich Jahre hinziehen“: Dazn droht DFL mit Gang durch alle Instanzen

Sollte die Entscheidung aber nicht die Sichtweise von Dazn bestätigen, werde der Streamingdienst durch alle Instanzen gehen, sagte ein Sprecher. „Der Rechtsweg kann sich über Jahre hinziehen, beginnend mit einer Klage vor einem Schiedsgericht und möglicherweise über mehrere Instanzen vor deutschen Zivilgerichten ggf. unter Einbeziehung des Europäischen Gerichtshofs.“

Streitpunkt ist nach wie vor das Dazn-Gebot vom 16. April für das Rechtepaket B mit 196 Bundesligaspielen. Der Streaming-Anbieter bot mit 400 Millionen Euro pro Jahr wohl deutlich mehr als Konkurrent Sky. Weil die DFL aber innerhalb von 24 Stunden eine Bankgarantie verlangte, die Dazn nicht so schnell beschaffen konnte, vergab die DFL das Paket an Sky.

Dazn soll wegen des Vorgehens der DFL sogar dazu bereit sein, sich komplett aus der Bundesliga-Ausschreibung zurückzuziehen. Grund soll die Intransparenz der DFL sein. Sollte es dazu kommen, hätte Sky vermeintlich freie Bahn und könnte dadurch bei den Geboten niedriger ansetzen.

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