Sobotka: Terrorverdächtiger soll „Testbombe“ gebastelt haben

Die Behauptung des Anwalts des 17-jährigen Terrorverdächtigen aus Wien, dass sein Mandant „vom Bombenbau weit entfernt“ sei, wurde am Dienstagvormittag von ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka relativiert.

Vor der Ministerratssitzung sagte er vor Journalisten, es gebe einen „radikal-salafistischen Hintergrund“. Welche Maßnahmen Lorenz K. tatsächlich gesetzt hat, werde letztendlich die Gerichtsverhandlung zeigen.

Im Verhör mit der Polizei habe Lorenz K. unterschiedliche Angaben gemacht. Aus seinen Verbindungen nach Deutschland zeige sich, „dass er eine Testbombe gebastelt hat“.

Böller-Bomben

Deutsche Medien berichten, dass der 17-jährige Wiener und sein angeblicher deutscher Komplize Kevin T. (21) im Dezember gemeinsam mit Pyrotechnik, eingekauft in Polen, und Schwarzpulver experimentiert haben sollen. Dazu sollen auch Probesprengungen gehört haben, die Rede ist dabei aber eher von einem besseren Silvesterböller.

In der Wohnung von Lorenz M. seien aber keine Waffen oder Sprengstoff gefunden worden, räumt Innenminister Sobotka ein. Es gebe Hinweise, dass er im Internet nach Materialien gesucht habe.

Sicherheitspaket

Was das von der ÖVP geforderte Sicherheitspaket anbelangt, zeigte sich Sobotka am Rande des Ministerrates zuversichtlich, dass gemeinsam mit seinem SPÖ-Gegenüber, Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, zeitnahe eine Lösung gefunden werden könne. Wie berichtet, will die ÖVP Fußfesseln oder eine andere Art der elektronischen Überwachung für so genannte Gefährder wie IS-Rückkehrer, einen Ausbau der Videoüberwachung und einen längeren Zugriff auf Telekommunikationsdaten.

Doskozil sagte im Ö1-Journal: „Es gibt in vielen Bereichen ein Ja zum Sicherheitspaket. Über einzelne Punkte werden wir mit dem Innenminister noch diskutieren und dann gemeinsam Ergebnisse präsentieren.“

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