Grafing: Zu heftig gefeiert? Bundespolizei stoppt Meridian mit Bayernfans

Etwa 40 Fans des FC Bayern, die mit dem Meridian vom Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft beim TSV 1860 Rosenheim zurück nach München fahren wollten, haben am Freitagabend in Grafing-Bahnhof einen unfreiwilligen Zwischenstopp eingelegt. Sie hatten nach Ansicht einer Zugbegleiterin den Sieg im Zug zu heftig gefeiert und dabei auch andere Fahrgäste belästigt. Außerdem sollen sie den Triebfahrzeugführer geschubst haben, wie die Bundespolizei in einer Pressemitteilung informiert.

Die Polizei war gegen 22 Uhr zum Bahnhof in Grafing-Bahnhof geordert worden. Als Beamtinnen und Beamte von Landes- und Bundespolizei den Bahnsteig erreichten, befanden sich dort sowie im Zug etwa 40 alkoholisierte Fußballfans sowie weitere Reisende. Die Zugbegleiterin gab an, dass die Fußballfans den Zug in Rosenheim gut gelaunt bestiegen hätten. Während der Fahrt sei es zum Konsum von Alkohol gekommen, es seien Fangesänge angestimmt und Bier im Zug verschüttet worden. Aus Sicht der Zugbegleiterin belästigten die Fans durch ihr Verhalten die übrigen Reisenden.

Wie die Zugbegleiterin berichtete, seien die Fans mindestens zweimal von ihr verwarnt worden, auch mit Lautsprecherdurchsagen seien sie dazu aufgefordert worden, sich ordentlich zu verhalten. Da die Fans aus ihrer Sicht ihr Verhalten nicht änderten, beschloss die Zugbegleiterin, die Zugfahrt in Grafing-Bahnhof zu beenden und die Bundespolizei zur Unterstützung anzufordern. Eine Befragung des Triebfahrzeugführers durch die Polizisten bestätigte den Sachverhalt. Er gab an, dass er durch eine Person mit den Händen im Zug zur Seite gedrückt wurde, da die Person zwischen sich und dem Triebfahrzeugführer einen Mindestabstand herstellen wollte. Verletzungen erlitt er dabei nicht.

Reisende und Fans wurden schließlich aufgefordert, den Zug zu verlassen. Anschließend wurde der Zug auf mögliche Sachbeschädigungen überprüft, doch wie sich zeigte, war nichts dergleichen passiert. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Bahnhof wurden die Fußballfans durch Kräfte der Landes- und Bundespolizei – es waren rund 40 Beamtinnen und Beamte mit zwei Diensthunden im Einsatz – in einem nachfolgenden Zug zum Münchner Hauptbahnhof begleitet. Dort zerstreute sich die Fangruppe ohne weitere Auffälligkeiten in Richtung Taxistand, Stadtgebiet sowie U- und S-Bahn.

Wie die Polizei mitteilt, war es zu keinen Straftaten gekommen. Die Bundespolizei wird nach eigenen Angaben Videoaufzeichnungen des Zuges auswerten um das Verhaltender Fans und auch die Vorgehensweise der Zugbegleiterin zu überprüfen.

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