News zur Corona-Pandemie – Drosten rechnet mit starker Corona-Welle „noch vor Dezember“

News zu Corona vom 10. September 2022

Virologe Drosten rechnet mit starker Corona-Welle „noch vor Dezember“

08.43 Uhr: Der Virologe Christian Drosten rechnet mit einer „starken Inzidenzwelle“ von Corona-Infektionen „noch vor Dezember“. Neue Virusvarianten sorgten immer noch für viele neue Krankheitsfälle, warnte der Direktor der Virologie an der Berliner Charité in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Selbst bei leichten Krankheitsverläufen werde dies wahrscheinlich zu erheblichen Arbeitsausfällen führen. „Infizierte kommen vielleicht nicht ins Krankenhaus, aber sehr viele sind eine Woche krank. Wenn es zu viele auf einmal sind, wird es zum Problem“, so Drosten. Deshalb müsse die Politik bessere Vorbereitungen treffen.

„Bevor so viele krank werden, dass man nichts mehr einkaufen kann, dass die Krankenhäuser nicht mehr funktionieren oder kein Polizeibeamter auf der Wache sitzt, muss man Maßnahmen ergreifen“, sagte Drosten der „SZ“. Er forderte die Politik auf, schon jetzt auf einen Konsens hinzuarbeiten, „bei welchen Signalen man wie handeln will“. Denn im „im Notfall braucht es sofortige und durchaus einschneidende Entscheidungen“. Drosten erwartet unter anderem, dass das Maskentragen in Innenräumen wieder notwendig wird.

RKI registriert 30.166 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 230,6

Samstag, 10. September, 07.01 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 230,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 229,5 gelegen (Vorwoche: 230,5; Vormonat: 366,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 30.166 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 29 345) und 82 Todesfälle (Vorwoche: 120) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.452.250 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Drosten: „Im Notfall braucht es sofortige und einschneidende Entscheidungen“

18.36 Uhr: Der Virologe Christian Drosten rechnet mit einer starken Corona-Welle noch vor Dezember. Auch wenn die Verläufe leichter wären, werde dies wahrscheinlich zu erheblichen Arbeitsausfällen führen, warnte der Direktor der Virologie an der Charité in einem Interview mit der „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Neue Virusvarianten machten wieder stärker krank, so dass viele Menschen ganz unabhängig von Isolationsverordnungen gar nicht zur Arbeit gehen könnten. „Infizierte kommen vielleicht nicht ins Krankenhaus, aber sehr viele sind eine Woche krank. Wenn es zu viele auf einmal sind, wird es zum Problem“, sagte Drosten der SZ.

Die Politik müsse bessere Vorbereitungen treffen, so der Corona-Experte. Sicherlich würden auch wieder stärkere Maßnahmen notwendig sein, etwa Maskenpflicht in Innenräumen. „Bevor so viele krank werden, dass man nichts mehr einkaufen kann, dass die Krankenhäuser nicht mehr funktionieren oder kein Polizeibeamter auf der Wache sitzt, muss man Maßnahmen ergreifen“, sagte Drosten. Er forderte die Politik auf, schon jetzt Datensammlungen vorzubereiten, die man zu bestimmten Terminen evaluieren sollte, und einen Konsens zu erarbeiten, „bei welchen Signalen man wie handeln will“. Der politische Prozess müsse optimiert sein, so Drosten, „denn im Notfall braucht es sofortige und durchaus einschneidende Entscheidungen“.

Aber die politischen Entscheider sollten jetzt auf einen Konsens hinarbeiten, bei welchen Signalen man wie handeln will. Sie sollten schon jetzt einen Termin für eine Standortbestimmung festlegen, bei der sie vorbereitete Daten aus allen Quellen quersichtet – etwa wie es um die Arbeitsplatzabwesenheit steht und die Lage aus Sicht der Krankenversicherungen, Verbände und anderer Institutionen. Das ließe sich jetzt noch vorbereiten.

Auch der Wirtschaft riet er, sich mit Stellvertreterregelungen und Team-Bildung auf eine Krankheitswelle vorzubereiten. „Ich gehe auch davon aus, dass es durchaus auch Firmen geben wird, die mal für zwei Wochen schließen müssen.“

Die Kontaktreduktion werde die Bevölkerung wahrscheinlich selbst bewerkstelligen. „Wenn die Menschen merken, dass überall um sie herum Leute krank werden, dann gehen sie vielleicht abends doch nicht mehr raus.“ Anders als in früheren Wellen, als wegen der vollen Intensivstationen und der Todesfälle schon bei Inzidenzen von 50 Maßnahmen nötig wurden, würden die Menschen bei den erwarteten hohen Inzidenzen im Herbst und Winter im Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz von vielen Krankheitsfällen im Umfeld erfahren, das verändere das Verhalten.

RKI registriert 35.995 Neu-Infektionen

Freitag, 09.09., 05.46 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 229,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 223,1 gelegen (Vorwoche: 234,4; Vormonat: 381,5). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 35.995 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 33.930) und 119 Todesfälle (Vorwoche: 148) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.422.084 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Bundestag hat Corona-Regeln für den Herbst beschlossen

15.20 Uhr: Der Bundestag hat die Corona-Regeln für Herbst und Winter beschlossen. Das Gesetzespaket der Ampel-Koalition, das generell wieder schärfere Vorgaben zu Masken und Tests ermöglicht, erhielt am Donnerstag 386 Stimmen. 313 Abgeordnete stimmten dagegen, 3 enthielten sich. Nun muss der Bundesrat noch zustimmen. Die Regeln sollen ab dem 1. Oktober bis zum 7. April 2023 gelten. Mit den neuen Regeln soll einem befürchteten deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen begegnet werden.

Bundesweit soll weiter eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen gelten, aber nicht mehr in Flugzeugen. Auch in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen soll es eine solche Maskenpflicht geben. Vor dem Zutritt zu Pflegeheimen und Kliniken soll zudem ein negativer Test vorgelegt werden müssen.

Eine Maskenpflicht in Restaurants und anderen Innenräumen sollen die Länder ab Oktober verhängen dürfen. Auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr soll durch die Länder weiter verhängt werden können. An Schulen und Kitas sollen Tests vorgeschrieben werden können. Möglich werden auch Maskenpflichten in Schulen ab Klasse fünf. Bei einer regional kritischeren Corona-Lage sollen die Länder noch weitere Vorgaben verhängen können.

In der Debatte hatte die Opposition harsche Kritik geübt. So warf der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge der Koalition „erhebliche handwerkliche Mängel„ vor. Kathrin Vogler von der Linken kritisierte die Pläne als unplausibel. Mehrere AfD-Abgeordnete riefen die Koalition dazu auf, den Menschen „ihre Freiheit und ihre Eigenverantwortung„ zurückzugeben.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigte die Regeln: “Wir ermöglichen es den Ländern, zielgenau je nach pandemischer Lage genau das anzubieten, was notwendig ist – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte über den von ihm mitentwickelten Entwurf: “Der enthält keine Lockdowns, keine Betriebsschließungen, keine Schulschließungen, keine Demonstrationsverbote.“

Lauterbach verteidigt Regeln zur Maskenpflicht im neuen Infektionsschutzgesetz

12.39 Uhr: Vor der Abstimmung des Bundestags über das neue Infektionsschutzgesetz hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die darin getroffenen Regelungen zur Maskenpflicht verteidigt. Dass in Fußballstadien keine Masken getragen werden müssten, in Pflegeeinrichtungen dagegen schon sei wegen des hohen Schutzbedürfnisses der dort lebenden Menschen sinnvoll, sagte Lauterbach am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. In der Vergangenheit sei der Schutz der Pflegeheimbewohner nicht immer ausreichend gelungen.

Das Entfallen der Maskenpflicht im Luftverkehr sei darüber hinaus angemessen. „Im Flugzeug ist die Lüftung viel besser als in der Bahn“, sagte Lauterbach. Deshalb könne auf Flügen auf die Maske verzichtet werden, beim Bahnfahren hingegen nicht. Außerdem habe die Lufthansa mitgeteilt, sie könne die Maskenpflicht auf ihren Flügen praktisch nicht mehr durchsetzen. Dass das Ende der Maskenpflicht auf Flügen nur wegen der FDP beschlossen wurde, bestritt Lauterbach. „Es ist nach pandemischen Kriterien entschieden worden.“

Experten-Brief: „Schulen mit Maskenpflicht sind nicht wirklich offen“

10.50 Uhr: Kurz bevor der Bundestag heute über das neue Infektionsschutzgesetzt abstimmt, warnen Wissenschaftler und Virologen in einem offenen Brief vor verschärften Corona-Maßnahmen in Schulen. Laut Beschlusspapier sollen Grundschulkinder zwar vom Maskentragen befreit sein, ältere Kinder ab der fünften Klasse jedoch nicht. Die Landesregierungen können dies per Verordnung regeln.

Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zitiert aus dem Brief, den unter anderem Virologe Jonas Schmidt-Chanasit und Epidemiologe Klaus Stöhr unterzeichnet haben: „Schulen mit Maskenpflicht sind nicht wirklich offen.“ Es haben sich trotz der „restriktiven Maßnahmen fast alle Kinder und Jugendlichen infiziert – ob mit oder ohne Impfung“, so die Argumentation. „Durch den damit verbundenen Immunschutz ist die Gefahr durch eine Ansteckung für sie damit noch geringer als zuvor.“

RKI registriert 42.057 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 223,1

Donnerstag, 8. September, 05:22 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 223,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 217,2 gelegen (Vorwoche: 237,3; Vormonat: 389,3). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 42.057 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 39 396) und 117 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.386.089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

In Arztpraxen: Patienten müssen FFP2-Maske tragen, Ärzte aber nicht

13.33 Uhr: Das neue Infektionsschutzgesetz der Ampel sieht vor, dass Patienten künftig nicht nur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine FFP2-Maske tragen müssen, sondern auch in Arztpraxen. Dort gilt allerdings eine Ausnahme: Denn ausgerechnet Ärzte und das Personal der Arztpraxen unterliegen nicht der Maskenpflicht. Das berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)“.

In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hingegen gilt die Maskenpflicht weiter auch für das medizinische und sonstige Personal.

Dem RND zufolge habe sich die Koalition auf diesen ungewöhnlichen Kompromiss einigen müssen, weil die FDP die Ausdehnung der Maskenpflicht auf Mediziner und das Praxispersonal vehement abgelehnt hat. SPD und Grüne wollten hingegen alle Beschäftigten miteinbeziehen.

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