DFB-Newsticker – Nagelsmann muss EM-Vorbereitung ohne Wembley-Finalisten starten

Nagelsmann muss EM-Vorbereitung ohne Wembley-Finalisten starten

Donnerstag, 18. April, 09.20 Uhr: Bundestrainer Julian Nagelsmann wird die erste Vorbereitungsphase der Fußball-Nationalmannschaft auf die Heim-EM nicht mit dem kompletten Kader bestreiten können. Denn es steht nun fest, dass entweder der FC Bayern München um Kapitän Manuel Neuer oder Halbfinalgegner Real Madrid mit den DFB-Stammkräften Toni Kroos und Antonio Rüdiger ins Finale am 1. Juni einziehen wird. Das Endspiel in London könnte zudem Borussia Dortmund um Torjäger Niclas Füllkrug erreichen. Der BVB trifft im Halbfinale auf Paris Saint-Germain, das keine deutschen EM-Kandidaten im Kader hat.

Nagelsmann versammelt den (vorläufigen) EM-Kader am 26. Mai, dem Tag nach dem DFB-Pokalfinale des neuen deutschen Meisters Bayer 04 Leverkusen gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in Blankenhain in Thüringen zum Trainingslager. Vom 1. Juni an setzt das DFB-Team die Vorbereitung auf das Heimturnier in Herzogenaurach fort. Die Teilnehmer am Champions-League-Endspiel dürften auch beim vorletzten EM-Test am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine nicht dabei sein, sondern womöglich erst danach zum Team stoßen.

„Natürlich ist es gut, wenn alle da wären“, hatte Nagelsmann während der Länderspielphase im März gesagt, aber zugleich betont, dass auch bei ihm „die Freude überwiegt, wenn Spieler ins Champions-League-Finale kommen“. Das Endspiel biete für die Akteure „emotionale Highlight-Momente“, die anschließend auch dem Nationalteam helfen könnten. 

Nagelsmann hatte nach den Testspielsiegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) angekündigt, dass sich der EM-Kader nicht mehr groß verändern werde. Zum ersten Aufgebot im EM-Jahr zählten neben den Real-Profis Kroos und Rüdiger die fünf Bayern Neuer, Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Thomas Müller und Neuling Aleksandar Pavlovic. Der 19-Jährige musste allerdings erkrankt absagen, der von Nagelsmann zum EM-Torwart erklärte Neuer reiste verletzt ab. 

Von Borussia Dortmund hatte Nagelsmann zuletzt nur Angreifer Füllkrug nominiert und BVB-Akteure wie Mats Hummels, Julian Brandt und Niklas Süle oder auch Bayern-Profi Leon Goretzka aufs Abstellgleis geschoben. Beste EM-Chancen besitzt auch Bayern-Profi Leroy Sané, der die März-Länderspiele wegen einer Sperre verpasste. Auch gegen die Ukraine muss der 28-Jährige noch einmal aussetzen. „Wir werden auf Leroys Qualitäten auf keinen Fall verzichten, wenn er gesund ist“, hatte Nagelsmann gesagt. Sané plagt sich aktuell beim FC Bayern mit Schambeinschmerzen durch die Spiele. Das war auch beim 1:0 gegen den FC Arsenal am Mittwochabend der Fall. 

Kevin Trapp hofft trotz DFB-Ausbootung weiter auf EM-Teilnahme

Dienstag, 16. April, 15.00 Uhr: Kevin Trapp hat die Teilnahme an der Fußball-EM trotz seiner jüngsten Nichtberücksichtigung durch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht abgeschrieben. „Natürlich war das keine schöne Nachricht. Aber ich bin deshalb nicht in ein Loch gefallen. Ich versuche professionell damit umzugehen und die Situation wieder auf meine Seite zu bringen“, sagte der Torhüter des Bundesligisten Eintracht Frankfurt am Dienstag.

Trapp hatte Ende des vergangenen Jahres beim 2:3 gegen die Türkei und 0:2 in Österreich als Vertreter des damals verletzten Stammtorhüters Manuel Neuer zwischen den Pfosten gestanden, war für die Länderspiele im März in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) aber nicht berücksichtigt worden. 

„Ich wusste das schon ein paar Tage vor der Nominierung“, berichtete Trapp und bekräftigte: „Ich bin in der Lage, damit umzugehen.“ Die Heim-EM vom 14. Juni bis 14. Juli bleibe für ihn das Ziel. „Ich habe weiter die Chance, mich über Leistung für die Nationalmannschaft zu empfehlen“, sagte der 33-Jährige.

Bobic fehlt in DFB-Elf aktuell ein „Weltklasse-Stürmer“

Samstag, 13. April, 08.08 Uhr: Fredi Bobic vermisst in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen Angreifer auf Top-Niveau. „Wir haben keinen Weltklasse-Stürmer“, sagte der Europameister von 1996 dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Der 52 Jahre alte Bobic sieht darin aber nicht unbedingt ein Problem für Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Kai Havertz spielt die Position grundsätzlich anders, das kann mit den überragenden Jungstars Florian Wirtz und Jamal Musiala dahinter aber sehr gut harmonieren“, meinte der ehemalige Bundesliga-Stürmer. 

Als Alternative zu Havertz von Bayerns Champions-League-Gegner FC Arsenal nannte Bobic den Dortmunder Profi Niclas Füllkrug als „klassischen Neuner“. Füllkrug mache „gefühlt immer schon ein Tor, wenn er das Nationaltrikot nur anzieht. Ihn werden wir unbedingt brauchen.“ Beim vergangenen Duell gegen die Niederlande erzielte Füllkrug per Kopf das 2:1-Siegtor, es war sein elftes Länderspieltor im 15. Einsatz.

Auch den Stuttgarter Stürmer Deniz Undav würde der ehemalige VfB-Profi und -Manager Bobic gerne im Kader für die Heim-EM sehen. „Deniz Undav, wenn er denn in den Kader kommt, ist noch ein anderer Spielertyp“, erklärte Bobic. „Wir sind gut beraten, diese verschiedenen Profile dabei zu haben.“ Undav feierte beim 2:0 Ende März gegen Frankreich sein Debüt bei der Nationalmannschaft, kam kurz darauf gegen die Niederlande aber nicht zum Zug.

Ballack über Nagelsmanns Zukunft beim DFB: Bis nach der EM warten

Montag, 8. April, 06.13 Uhr: Der ehemalige Fußball-Vizeweltmeister Michael Ballack plädiert dafür, mit einer möglichen Vertragsverlängerung von Bundestrainer Julian Nagelsmann bis nach der EM zu warten. „Erst einmal ist es wichtig, dass Nagelsmann nachweist, dass er mit einem sehr guten Kader auch sehr gute Arbeit leisten kann und erfolgreich ist. Deshalb sollte man vor einer Entscheidung auf jeden Fall bis nach der Europameisterschaft warten“, sagte Ballack dem „Kicker“ (Montag) in einem Interview. 

Nach den beiden Testspielsiegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) hat sich der DFB öffentlich deutlich positioniert und eine langfristige Zusammenarbeit mit Nagelsmann zum Ziel erklärt. Man habe schon vor den beiden erfolgreichen Länderspielen „zum Ausdruck gebracht, dass wir uns vorstellen könnten, mit ihm bis zur nächsten Weltmeisterschaft dann weiterzumachen. Das wäre unser großer Wunsch“, sagte Sportdirektor Rudi Völler. Nagelsmann wird auch als möglicher Nachfolger von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern München gehandelt. 

Ballack lobte Nagelsmann dafür, nach den enttäuschenden Testspielniederlagen gegen Österreich und die Türkei im vergangenen Herbst „auf den einen oder anderen rechts und links von sich“ gehört zu haben. Prompt habe man nun gesehen, was in der Mannschaft steckt. Dennoch gehe es bei der Heim-EM in der Gruppe zunächst gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz, „also gegen vermeintlich fußballerisch schwächere Mannschaften, gegen die wir uns zuletzt besonders schwergetan haben“, sagte der 47 Jahre alte Ex-Kapitän der DFB-Elf. Wenn man da die richtige Auf- und Einstellung finde, „kann es beim Turnier funktionieren. Dann können wir eine erfolgreiche Europameisterschaft spielen.“

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