Das sind die neuen Regeln für Cannabis

1. Was ändert sich am 1. April?

Anna Sophie Kühne

Redakteurin in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Alexander Wulfers

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Cannabis ist dann teilweise legalisiert. Sie können dann ganz legal auf zwei Wegen an Gras kommen. Entweder Sie bauen bis zu drei Pflanzen selbst an. Oder Sie werden Mitglied in einer Anbaugemeinschaft, einem sogenannten Cannabis Social Club. Als Mitglied können Sie frühestens ab dem 1. Juli von Ihrem Club Cannabis erwerben. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm mit sich führen oder bis zu 50 Gramm zu Hause haben.

Der Konsum von Cannabis ist grundsätzlich in der Öffentlichkeit erlaubt, es gelten allerdings Ausnahmen: So dürfen Sie nicht in unmittelbarer Nähe von Personen unter 18 Jahren konsumieren, außerdem ist ein Abstand von mindestens 100 Metern zu Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Spielplätzen und öffentlichen Sportstätten einzuhalten. Auch in den Anbauvereinigungen selbst und ihrem Umkreis darf nicht konsumiert werden. In Fußgängerzonen ist der Konsum nur vor 7 und nach 20 Uhr erlaubt. Im Internet können Sie unter dem Suchbegriff „Bubatzkarte“ prüfen, wo der Konsum in Ihrer Nachbarschaft erlaubt ist.


2. Wie funktioniert der Kauf von Cannabis?

In den Anbauvereinigungen erhalten Mitglieder maximal 25 Gramm Cannabis am Tag und bis zu 50 Gramm pro Monat. Die Mitgliedsbeiträge legen die Vereine selbst fest. Sie können sehr gering sein, etwa bloß einen Euro pro Monat. Diese Clubs legen dann ihre gesamten Kosten auf das Cannabis um. Andere erheben weitaus höhere Mitgliedsbeiträge, um die administrativen Kosten sicher decken zu können. Anbaumethoden und angebotene Sorten können verschieden sein.

„Die Clubs haben unterschiedliche Konzepte“, sagt Andreas Gerhold vom Cannabis Social Club Hamburg. „Bei manchen geht es darum, günstig anzubieten, andere setzen auf Qualität.“ Da komme es auf die eigenen Prioritäten an: „Mancher will, dass das Cannabis Sonne und Erde gesehen hat, andere finden Steinwolle und Kunstlicht auch in Ordnung.“ Eine Mitgliedschaft in mehreren Vereinigungen ist verboten. Einen Club in der Nähe finden Sie über eine Suche im Internet oder über den Dachverband Deutscher Cannabis Social Clubs.

3. Was muss ich beim Eigenanbau beachten?

In einem Haushalt dürfen je volljähriger Person drei Cannabispflanzen angebaut werden. Bis zu sieben Cannabissamen oder fünf Stecklinge pro Monat können Sie frühestens ab Juli bei Cannabis Social Clubs erwerben. Dazu muss man kein Mitglied sein. Bis dahin können Sie die Samen auch aus EU-Mitgliedstaaten einführen, bestellen lassen sie sich einfach über das Internet. Die Pflanzen selbst gelten als robust, einen ausgeprägten grünen Daumen braucht es nicht. Achtung: Weder die getrockneten Blüten noch Samen und Stecklinge dürfen privat weitergegeben werden.

4. Wenn Cannabis legal ist, kann ich mich trotzdem noch strafbar machen?

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